Wanderung über den Eibgrat-Felsensteig in der Fränkischen Schweiz

Ich war beruflich wieder mal eine Woche in Franken. Wie immer habe ich die Woche über die Gelegenheit genutzt, um nach Feierabend in der wunderschönen Natur der Region unterwegs zu sein. Einen Nachmittag habe ich mich auch wieder mit Ralf von via-ferrata.de zu einer gemeinsamen Tour verabredet. Diesmal haben wir uns den Eibgrat-Felsensteig in der Fränkischen Schweiz ausgesucht.

Der Eibgrat-Felsensteig

Der Eibgrat-Felsensteig in der Nähe von Spiess und Betzenstein bietet viele felsige Passagen, kurze Kletterstrecken und eine schöne Wanderung mitten durch die wunderschöne Natur der Fränkischen Schweiz. Daher ist der Steig ein idealer Kompromiss zwischen Klettern und Wandern bzw. zwischen Ralf und mir.

Schlechtes Wetter gibt es nicht

Das Wetter ist an diesem Tag nicht ideal. Den ganzen Tag über hat es schon geregnet. Zwar kam immer wieder die Sonne raus, aber kurze Zeit später öffnete der Himmel wieder seine Schleusen. Aber wir haben uns verabredet und dabei bleibt es auch. Soll der Sommer 2012 doch machen was er will!

Das schöne, bei einer Verabredung zu einer gemeinsamen Tour mit einem Gleichgesinnten ist, dass es vorher kein „Sollen wir wirklich?“ gibt und auch kein „Aber es regnet doch!“ Sondern nur „Hast du Regensachen dabei?“ „Alles klar, dann treffen wir uns um fünf am Wanderparkplatz unterhalb von Spiess.“

Gesagt, getan. Und so treffe ich mich mit Ralf im Regen auf dem Parkplatz. Keine anderen Autos stehen auf dem Parkplatz. Wir sind alleine unterwegs. Kein Wunder bei dem Regen. Zum Glück halten die Blätter ein paar Regentropfen ab. Trotzdem keine idealen Bedingungen, um über Steine und Wurzel zu klettern.

Aber was soll´s. Vom Parkplatz aus, gehen wir einen Feldweg entlang leicht bergauf. Dann geht es auf einen schmalen Pfad direkt in den Wald  hinein. Kurze Zeit später stehen wir plötzlich inmitten der Bäume vor einem Felsrücken, der steil aus dem Boden emporragt: Der Eibgrat.

Felsige Passagen, kurze Kletterstrecken und eine Treppe

Nun geht es in den Steig! Unter zuhilfenahme der Hände klettern wir die Felsen hoch. Oben angekommen erwartet uns eine Heerschar von moosbewachsenen, kegeligen Felsen. Zusammen mit dem Regen und den tiefhängenden Wolken, hat das ganze etwas mystisches und ich komm mir vor, wie in einer anderen Welt.

Nun folgen wir der Eibgrat-Markierung „Roter Querstrich“ weiter und der Steig windet sich durch das Felsenmeer. Rechts und links geht es tief runter. Aufpassen ist angesagt, gerade bei dem nassen Wetter.

Die kleinen Felsen weichen langsam höheren und schrofferen Felstürmen, Klippen und Vorsprüngen. Imposant! Und die Gratwanderung wird langsam anspruchsvoller: Immer mehr müssen wir unsere Hände zu Hilfe nehmen, um auf die Felsen und Klippen hinauf zu klettern. Zwischen den Felsen quellen Wurzeln von windschiefen, knorrigen Bäume hervor, die trotz der Felsen eine Stelle mir Erde zum wachsen gefunden haben.

Da die Steine und Wurzeln nass sind und der Boden rutschig, muss jeder unserer Schritte gut überlegt sein. Immer wieder müssen wir stehen bleiben und nachdenken, wie wir schwierige Passagen meistern. So kommen wir nur langsam voran. Spaß macht es aber trotzdem oder gerade deshalb.

Und so klettern wir auf und ab über Steine und Wurzeln, quetschen uns schließlich durch eine Felsspalte und erreichen eine Treppe. Diese führt über Metallstufen hoch zu einem kleinen Plateau. Ein Schild weißt auf die Benutzung auf eigene Gefahr hin. Bei diesem nassen Wetter, kein unwichtiger Hinweis.

Trotzdem steigen wir die Stufen empor und erreichen zum Glück ohne Sturz die Hochfläche. Bei gutem Wetter hat man sicherlich von hier oben eine schöne Aussicht. Bei Regen jedoch nicht. Dafür können wir die tief hängenden Wolken vorbei ziehen sehen. Hat auch etwas.

Schöner Abschluss einer besonderen Wanderung

Nach einer kurzen Pause machen wir uns wieder auf dem Weg. Es geht weiter am Grat entlang, rechts geht es steil hinunter und wir können schöne Ausblicke ins Tal zumindest erahnen.

Dann erreichen wir einen Durchbruch im Fels, durch den wir zum Abschluss des Eibgrat-Felsensteigs zwängen müssen. Danach fällt der Weg ein letztes Mal steil hinunter und wir gehen durch den Wald weiter. Schließlich erreichen wir einen ausgebauten Feldweg, der uns am Waldrand entlang und durch Wiesen führt.

Jetzt kommt wenigstens ab und zu auch die Sonne raus. Schließlich erreichen wir den Waldgasthof Reuthof, in dem wir einkehren wollen. Leider hat es auch wieder angefangen zu regnen. Dem Wetter zum trotz, setzen wir uns auf die überdachte Terrasse und bestellen uns ein Bier und die Spezialität des Hauses: Heißen Stein. Das haben wir uns redlich verdient und ein wenig Wärme kann bei dem Schietwedder auch nicht schaden.

Mein Fazit

Die Wanderung über den imposanten Eibgrat-Felsensteig mit seinen moosbewachsenen Felsen, schroffen Felstürme, Klippen und Felsspalten war ein tolles und besonderes Erlebnis. Gerade weil das Wetter nicht optimal war. Denn der Regen und die tief hängenden Wolken sorgten für eine mystisches Atmosphäre auf dem Eibgrat, der auf dem Bergrücken durch wunderschöne Felslandschaften führt. 

Daneben boten die vielen felsige Passagen mit den kurzen Kletterstrecken Abwechslung und Herausforderung zu gleich. Die Einkehr im Waldgasthof Reuthof mit dem heißen Stein war ein krönender Abschluss einer tollen und besonderen Wanderung.

Zur Info: Für die Wanderung über den Eibgrat sind geeignetes Schuhwerk, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich. Bei Regen oder Glätte ist absolute Vorsicht geboten.

Im Forum von via-ferrata gibt es auch einen Thread mit Fotos über die Wanderung Eibgrat.

Fotogalerie

Meine Aufzeichnung der Tour bei Social Hiking

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Das hört sich ja aufregend an! Die Strecke könnte sogar den Kindern gefallen! Wir fahren im April in das Wanderland Schweiz und freuen uns schon unglaublich auf das Wandern in den Franken. Ich habe mir sogar neue Wanderstiefel gekauft und ein Magazin mit Wanderwege für die Schweiz abonniert! Jetzt steht (hoffentlich) den Wanderungen nichts mehr im Weg. Hoffentlich spielt das Aprilwetter mit!

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