Noch einmal eine Wandertour bei schönem Sommerwetter machen! Davon träume ich die letzten Tage. Kein Wunder nach diesem verregneten Sommer 2011.
Und so lese ich täglich die Wettervorhersage, ob das Wetter im August nicht doch noch mal schöner wird. Optimistisch bin ich nicht gerade, denn der Sommer war vor allem eins: nass.
Doch dann ist es soweit: Der Wetterbericht kündigt für die nächste Woche ein stabiles Hochdruckgebiet mit guten Wetter an. Jetzt steht meiner Tagestour durch das Eifgenbachtal im Bergischen Land nichts mehr im Weg!
Der Wetterbericht hat tatsächlich recht behalten: Das Wetter ist schon morgens sommerlich! Die Sonne scheint und es ist angenehm warm als ich zum Startpunkt nach Wermelskirchen im Bergischen Land fahre.
Die Rundwanderung führt durch das idyllische Eifgenbachtal entlang des Eifgenbachs und im Bogen auf höher gelegenen Wegen wieder zurück. Eingebettet in die grünen Wälder und sanften Bergen der bergischen Mittelgebirgslandschaft bildet die Natur die perfekten Rahmenbedingungen für eine schöne Wanderung.
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz „Freizeitanlage Eifgen“ unterhalb des Eifgen-Stadions. Nach dem ich den Wagen abgestellt habe, überquere ich den Eifgenbach und folge dem Weg parallel zum Bach in südlicher Richtung. An einem Baum entdecke ich auch das Pilgerweg-Zeichen des Jakobspilgerwegs.
Wie ich vorher gelesenen habe, nahmen diesen Weg auch die Pilger aus Westfalen und dem Bergischen Land über die Abtei Altenberg und Köln in Richtung Santiago de Compostela in Nordspanien, das seit dem 10. Jahrhundert zu den drei großen Pilgerzielen der Welt zählt.
Das Plätschern des Baches begleitet mich eine ganze Weile und nach ca. 1,5 Kilometern wechsele ich bei der Bergermühle, einer ehemaligen Getreideverarbeitungsmühle aus dem Jahr 1654, die Uferseite. Danach wandere ich weiter auf schmalen Pfaden parallel zum Bach das Tal entlang. Immer wieder geben die Bäume den Blick auf weite Wiesen und das idyllische Tal frei, flache Wasserstellen laden dazu ein, sich die Füße abzukühlen.
Kurze Zeit später wird die Schönheit des weiten Wiesentals ganz enthüllt: Eine wilde Auenlandschaft tut sich auf, verschiedene Sauergräser, seltene Kräuter und Stauden haben hier ein Rückzugsgebiet.
Aber auch das Drüsige Springkraut hat sich hier breit gemacht, wie ich unterwegs per Twitter erfahre. Diese hier nicht heimische, aber fest eingebürgerte Pflanzenart hat sich auch im Eifgenbachtal stark ausgebreitet. Auch wenn es hier nicht hingehört, sehen die leuchtend roten Blüten schön aus. Dazu duftet es nach Wiesenblumen, das Wasser rauscht vor sich hin und das tolle Sommerwetter trägt seinen Teil dazu bei.
Nach einer kurzen Pause überquere ich eine Landstraße und folge dem Weg weiter. Ich komme an Fischteichen vorbei und erreiche schließlich Neuenmühle. Der Ort verdankt seinen Namen einer Mühle (wie überraschend), die früher als Getreide- und Ölmühle sowie als Bäckerei genutzt wurde. Unterhalb des Riesberges biegt der Weg nach links ab und auf kleinen, ansteigenden Wegen geht es hoch nach Kreckersweg.
Wenig später komme ich an einer Wiese vorbei, auf der mich eine schöne Holzbank mit Tisch zum Pause machen einlädt. Ich packe meine Brotzeit aus, mache es mir in der Sonne gemütlich und genieße den Ausblick. Da jetzt zur Mittagszeit die Sonne richtig knallt, wird es Zeit meinen Sonnenhut aufzusetzen. Zum Glück ist wenige Tage vorher mein neuer Sonnenhut angekommen: Der Helios Sun Hat von Outdoor Research. Da jetzt mein Kopf gut vor der Sonne geschützt ist, kann ich die Pause ungestört genießen.
Ausgeruht mache ich mich nach einiger Zeit wieder auf zu dem letzten Teil der Tour. Ich passiere Osminghausen und danach geht es weiter durch ein urwüchsiges Tal mit einem kleinen Bach und umgestürzten Bäumen. Auf schmalen und teilweise durch das Drüsige Springkraut fast ganz zugewachsenen Pfaden kämpfe ich mich den ansteigenden Weg entlang.
Oben angekommen bieten sich weite Ausblicke auf die Höhenzüge des Bergischen Landes. Ich überquere eine Straße und wandere weiter auf Waldwegen bis zum Hohenstein. Ich passiere eine Wetterschützhütte, die eine gute Möglichkeit bietet, sich bei schlechten Wetter unterzustellen. Aber auch bei guten Wetter lädt die Schutzhütte ein, eine kurze Pause einzulegen und die Aussicht zu genießen.
Vom Hohenstein steige ich auf einem schmalen Pfad durch den Wald ab und erreiche kurze Zeit später wieder den Weg am Eifgenbach. Ein letztes Mal überquere ich den Bach und komme zurück zum Parkplatz. Hier endet diese Wanderung und eine unglaublich schöne Sommertour geht zu Ende. Genauso hatte ich mir die Tour vorgestellt!
Mein Fazit
Eingebetet in die grünen Wälder und sanften Berge der bergischen Mittelgebirgslandschaft bietet das Eifgenbachtal gerade im Sommer Wandergenuß pur.
Die abwechslungsreiche Wandertour schlängelt sich größtenteils auf schmalen, naturbelassenen Pfaden durch grüne Wälder, weite Wiesen und idyllische Täler mit rauschenden Bächen und ist wie ein kleiner Urlaub zwischendurch.
Details zu der Rundwanderung durch das Eifgenbachtal gibt es auf wanderwege-nrw.de
Du hast es wirklich richtig gemacht und geduldig auf den letzten Sommertag gewartet. Es hat sich gelohnt: die Bilder und die Beschreibung der Tour sind großartig. Macht Lust auch wieder zu laufen. :-)
Hi Daniela, danke für deinen Kommentar. Das Warten hat sich wirklich gelohnt – die Tour war mit eine der schönsten die ich gemacht habe. Kann ich dir nur empfehlen!