Der Winter in Nordrhein-Westfalen war bis jetzt vor allem eines – viel zu warm. Die Temperaturen wollten einfach nicht fallen und an Schnee war nicht zu denken. Nach einem kurzen Kälteeinbruch hat es dann aber doch geschneit und zumindest in den Hochlagen des Sauerlands blieb der Schnee auch länger liegen.
Diese winterliche Episode musste ich nutzen, um endlich Schnee unter die Füße zu bekommen!
Die Nordhelle
Um meinen Wintertraum von einer Wanderung durch den Schnee Realität werden zu lassen, habe ich mir als Ziel die höchste Erhebung im nordwestlichen Sauerland ausgesucht: Die Nordhelle.
Der rund 663 Meter hohe Berg im Ebbegebirge ist von Dortmund in nur 45 Autominuten zu erreichen und meistens ein Garant für gute Schneeverhältnisse. Zumindest, wenn es kalt genug ist. Und tatsächlich. Je näher ich auf der A45 – auch Sauerlandlinie genannt – dem Ziel komme, desto mehr verschwindet die grau-grüne Landschaft abseits der Autobahn unter einer weißen Schneedecke.
Auf dem Höhenweg
Startpunkt meiner Wanderung ist der Wanderparkplatz Nordhelle. Hier liegt eine schöne Schneedecke, dir mir eine herrliche Winterwanderung verspricht. Genauso, wie ich es mir erhofft habe! Vom Parkplatz aus, starte ich durch den verschneiten Wald Richtung Gipfel, auf dem sich der Sender Nordhelle und der Robert-Kolb-Turm befindet.
Kurz vor der Gaststätte Nordhelle biegen ich jedoch nach rechts ab und folge dem Höhenweg einmal um den Berg. Der Schnee dämpft alle Geräusche und ich genieße diese besondere Atmosphäre. Kurz nach einem ehemaligen Skihang, zweigt der Weg nach rechts ab und führt mich bergab durch einen Wald.
Erste Spuren im Schnee
Hier ist die Schneedecke noch unberührt und ich kann die ersten Spuren im Schnee hinterlassen. Muss dabei aber aufpassen, dass ich nicht ausrutsche. Denn unter dem Schnee verborgen liegt eine Eisschicht. Geschuldet den großen Temperaturschwankungen der letzten Wochen. Und so wird der Abstieg ins Tal zur Rutschpartie. Immer wieder verliere ich unvermittelt das Gleichgewicht, kann mich aber jedesmal noch gerade so auf den Beinen halten.
Die Nümmert
Danach geht es nicht ganz so steil weiter bergab, immer parallel an einer Straße entlang durch Ginsterbüsche. Je weiter ich absteige, umso nasser wird der Schnee, da es stark anfängt zu tauen.
Ich lasse den kleinen Ort Reblin rechts liegen, überquere eine Landstraße und wandere auf der anderen Seite wieder bergauf. Dann zweigt der Weg links ab und führt mich am Rande des Naturschutzgebietes Nümmert und unterhalb des gleichnamigen Berges über offenes Gelände. Von hier habe ich einen schönen Blick auf die gegenüberliegende, verschneite Nordhelle.
Dann geht es in den Wald, wo nicht mehr ganz so viel Schnee liegt. Es wird ziemlich matschig. Immer wieder muss ich einige große Schlammlöcher umgehen. Was nicht wirklich Spaß macht.
Durch den Herveler Bruch
Nach einem Stück durch den Wald zweigt der Weg nach links ab und ich überquere erneut die Landstraße. Ich passiere einen Bauernhof und komme auf offenen Feld an einigen hohen Schneeverwehungen vorbei. Hier ist die Schneedecke teilweise einen halben Meter dick.
Weiter geht es in den Wald und das Naturschutzgebiet Herveler Bruch. Dieser ist auch bekannt unter dem Namen Märzenbecher Bruch, da hier im Wald im Frühling eine große Anzahl Märzenbecher blühen und diese den Waldboden in ein weißes Blütenmeer verwandeln.
Hinauf zum Ebbekamm
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Vom Herveler Bruch geht es durch verschneite Tannen hinauf zum Ebbekamm. Die Zweige liegen voller Schnee und hängen tief über den Weg, als dieser immer schmaler wird. Immer wieder streife ich mit dem Kopf einen Ast und er lässt seine weiße Ladung über mich fallen. Wie ein Kind freue ich mich über den Schneefall und habe richtig Spaß. Schließlich quere ich den Märzenbecherweg und folge danach dem Kammweg zurück zum Wanderparkplatz.
Mein Fazit
War das schön! Endlich mal wieder durch eine weiße Winterlandschaft zu wandern, den Schnee unter meinen Wanderschuhen knirschen zu hören und die kalte klare Luft in meinen Lungen zu spüren.
Die Rundwanderung bot dazu ideale Möglichkeiten und viel Abwechslung, mit Auf- und Abstiegen, schönen Ausblicken und abwechslungsreicher Landschaft.
Besonders schön muss diese Wanderung auch zur Zeit der Märzenbecherblüte sein, wenn sich der Waldboden im Naturschutzgebiet Herveler Bruch in einen weißen Blütenteppich verwandelt. Vielleicht komme ich dann noch mal wieder.
Die Aufzeichnung der Wanderung bei Social Hiking
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