Das erste Mal hatte ich dieses Störgefühl, als beim Outdoor-Magazin zwanzig Extra-Seiten mit Outdoor-Tipps und Equipment nur für Frauen enthalten waren. Das zweite Mal, als mit WALDEN das erste Outdoor-Magazin für echte Kerle erschienen ist.
Und in letzter Zeit hat mich die zunehmende Anzahl von Internet-Magazinen, Facebook-Gruppen nur für Outdoor-Frauen sowie ein sexistischer Blog-Kommentar beschäftigt und ich habe mir immer mehr die Frage gestellt: Sind Outdoor-Aktivitäten wirklich eine Frage des Geschlechts?
Hier mein ganz persönliches Statement zu dieser Frage.
Neue Outdoor-Zielgruppen
Irgendwann müssen die Outdoor-Industrie und Zeitschriften-Verlage Frauen als neue Zielgruppe entdeckt haben. Das Bekleidungsangebot für Outdoor-Aktivitäten wurde größer und bunter. Und in neuen Hochglanz-Magazinen bekam „die outdoorbegeisterte Frau von heute Inspirationen und Tipps für das Leben draußen, fernab der Familie, des Jobs und den ganzen Verpflichtungen“. *würg*
Dann erschien mit WALDEN das erste Outdoor-Magazin für echte Kerle. Und ich habe mir gedacht: Ist das wirklich euer Ernst? Wer liest sowas?
Mittlerweile gibt es für beide Geschlechter ein gutes Angebot an Print- und Online-Magazinen, die sich geschlechtsspezifisch mit dem Thema Outdoor beschäftigen. In letzter Zeit habe ich jedoch vermehrt den Eindruck, dass gerade bei der Zielgruppe Outdoor-Frauen diese Geschlechtertrennung immer weiter forciert wird.
Auf einmal spielt das Geschlecht bei Outdoor-Aktivitäten eine Rolle. Und das finde ich ziemlich überflüssig.
Warum ich Outdoor-Blogs von Frauen (trotzdem) gerne lese
Versteh mich bitte nicht falsch: Ich finde die meisten Outdoor-Blogs von Frauen richtig gut und eine echte Bereicherung für die Outdoor-Blogosphäre. Warum? Weil sie aus der weiblichen Sichtweise unser liebstes Hobby beleuchten. Und das finde auch ich als Mann interessant und inspirierend.
Deshalb lese ich gerne und regelmäßig einige Blogs von Outdoor-Bloggerinnen. Da ziehe ich mir auch mal Artikel über Urinierhilfen für Frauen oder über Menstruationstassen rein.
Vielleicht helfen mir als Mann gerade diese Artikel dabei, Frauen (unterwegs) besser zu verstehen. Und wenn ich Anregungen für Outdoor-Geschenkideen für meine eigene Frau bekomme, habe ich als männlicher Leser einen zusätzlichen Mehrwert.
Warum Outdoor aber für mich trotzdem keine Frage des Geschlechts ist
Aber warum braucht es beim Thema Outdoor extra Zeitschriften, Online-Magazine, ePaper oder Facebook-Gruppen entweder für Frauen oder Männer? Vor allem, weil die meisten Themen doch sowieso geschlechtsneutral sind.
Warum muss beim Klettern, Mountainbiking, Skitourengehen, Trailrunning, Trekking, Wandern oder was auch immer beim Geschlecht ein Unterschied gemacht werden?
Willkommen im „Club der AbenteurerINNEN“, der neuen Facebook-Gruppe nur für Outdoor-Frauen > https://t.co/AXGQCSKxUQ ✌️ Bist Du schon dabei? pic.twitter.com/LEWjUUE7oT
— Fräulein Draußen (@frl_draussen) 1. Mai 2017
Der gemeinsame Nenner ist doch, in der Natur aktiv zu sein. Unabhängig vom Geschlecht, Alter oder sexueller Neigung. Und auch von der Art der Ernährung.
Natürlich gibt es bei Outdoor-Aktivitäten Themen, die wirklich nur Frauen betreffen. Aber sind das wirklich so viele? Oder sind die so intim, dass Frau sich nur mit Frau darüber austauschen kann?
Das schwächere Outdoor-Geschlecht?
Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Vor kurzem sah sich Erika von Ulligunde in einem Kommentar zu einem Artikel über eine schiefgegangene Tour beim Eisklettern mit dem blödsinnigen Vorwurf konfrontiert, dass sie ohne ihren Freund nirgends hochkommen würde.
Dieser Vorwurf muss sie wohl ziemlich beschäftigt haben und sie hat das Thema in einem Artikel mit dem Titel „Leben und leben lassen. Auch Schwächere.“ aufgegriffen. Darin schreibt sie: „Es stimmt durchaus, dass es Touren gibt, die »Freundinnen« ohne ihren Partner nicht unternommen hätten“.
Das stimmt so pauschal definitiv nicht. Es mag vielleicht bei einigen Paaren zutreffen. Jedoch wird es genauso Touren geben, die Freunde nicht ohne ihre Partnerin unternommen hätten. Ich weiß nicht, warum Erika diese Position einnimmt und Frauen als das schwächere Outdoor-Geschlecht darstellt. Aber sie tut sich und allen anderen (outdoorbegeisterten) Frauen damit keinen Gefallen. Weil es definitiv nicht stimmt und Sexismus pur ist.
Gleichberechtigung
Wahre Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann bedeutet für mich, keinen Unterschied zu machen. Egal wo. Und erst recht nicht bei Outdoor-Aktivitäten. Warum wird jetzt ausgerechnet dort, dieser Unterscheid immer öfters gemacht und verstärkt herausgestellt?
Bei Blogger-Wanderungen habe ich Männer und Frauen immer als eine homogene Gruppe wahrgenommen. Da war das Geschlecht nie ein Thema oder hat einen Unterschied ausgemacht. Und das finde ich richtig und auch wichtig.
Outdoor für echte Kerle? Brauche ich auch nicht
Ich habe auch noch nie eine Zeitschrift, Online-Magazin oder Facebook-Gruppe zum Thema Outdoor nur für Männer vermisst. Habe nie die Notwendigkeit gesehen, mich nur mit Männern über Outdoor-Themen auszutauschen. Oder nur mit Männern Wandern zu gehen. Warum auch?
Um über Bier zu diskutieren oder wie man ein Wildschwein richtig grillt? Welches die beste Axt zum Holz hacken ist? Wer das längste Messer dabei hat? Wie man auf der Berghütte einen One-Night-Stand klar macht? Oder warum Wandern+ auch keine schlechte Idee wäre?
Tut mir Leid. Für mich sind Outdoor-Aktivitäten keine Frage des Geschlechts.
/signed
Ich kann zwar nachvollziehen, dass es Themen gibt, die eher frauenspezifisch sind und bei denen Frauen sich lieber mit Frauen austauschen – aber wie Du auch interessiere ich mich gerne auch für Aspekte, die mich nicht unbedingt betreffen.
„WTF?!“ war auch mein erster Gedanke, als ich die erste Ausgabe von Walden in der Hand hielt und ich konnte mich nur schwer zurück halten um im Blog keinen Rant dazu zu verfassen…
Hi Thomas, danke für deinen Kommentar. Schön, dass ich nicht alleine mit meiner Meinung bin.
Mittlerweile hat WALDEN ja einen Kurswechsel vollzogen und positionieren sich jetzt als das Outdoor-Magazin für draußen. Und der Untertitel heißt jetzt „Abenteuer vor der Haustür“. Scheint so, als ob sich doch nicht so viele Männer von der Ausrichtung angesprochen gefühlt haben…
Ich kann mich Thomas Kommentar da nur anschließen. In den Outdoor-Büchern die hier in meinem Regal stehen wird auch grundsätzlich von einem geschlechtsneutralen Ansatz ausgegangen und lediglich durch einzelne Anmerkungen oder eigene frauenspezifische Kapitel ergänzt. Ich glaub auch kaum, dass Männer sich große Gedanken machen ob es einen Unterschied macht wenn man auf einem Pissoir oder hinter einem Baum im Stehen pinkelt. (tschuldigung, ich hab lange drüber nachgedacht, aber mir ist nix eingefallen, wie man das hätte schöner formulieren können.)
Für Frauen sind aber solche Themen aus nachvollziehbaren Gründen interessant, haben sie es in aller Regel doch nicht ganz so einfach wie wir, bzw. erfordert das für viele eine größere Umstellung zum Alltag wie für Männer.
Diese männerspezifischen Outdoormagazine (Walden, Free Mens, etc.) finde ich dagegen extrem verstörend. Oft genug flattern die bei uns auf der Arbeit als Probemagazin rein weil die Verlage aus irgend einem Grund denken, bei uns könnten sie die Zielgruppe erreichen. Auf mich machen die den Eindruck, sie richten sich nicht an praktizierende Outdoorer, sondern an Männer, die eigentlich nie einen Fuß vor die Tür kriegen (weil die Frau es ihnen nicht erlaubt, oder weil sie ihre eigenen, frisch manikürten Finger nicht schmutzig machen wollen), aber mit ihren Vollbärten und karierten Hemden von der unberührten Wildnis träumen und selbst in der Stadt eine komplette EDC-Ausstattung in ihrem Kommando-Rucksack rumschleppen. Die Werbung für irgendwelche überteuerten, Sprit verschleudernden SUVs und Smartwatches mit einer lächerlichen Akkulaufzeit bestätigen mir dieses Bild. Hier wird in der Regel nur mit der Idee von Outdoor geworben, die tatsächliche Umsetzung in die Praxis erfolgt aber nicht. Von daher sehe ich diese Hefte auch nicht als Outdoormagazine, sondern als 08/15 Männermagazine an.
Ich glaube schon, dass es zur Zeit noch unterschiedliche Interessenschwerpunkte von Männern und Frauen im Outdoorbereich gibt, bzw. dass sie auf unterschiedliche Dinge Wert legen. Das hat aber meiner Meinung nichts mit Outdoor an sich zu tun, sondern spiegelt lediglich das Bild wieder, was in unserer Gesellschaft von Frauen und Männern im breiten Feld existiert. Ob man sich dem anschließt oder sich gar selber darin wiederfindet sollte jeder für sich selber entscheiden. Dieses noch durch irgendwelche Rollenklisches zu fördern kann ich jedoch nicht unterstützen.
Hallo Basti, danke für deinen Kommentar mit den Büchern. Da habe ich gar nicht dran gedacht, dass da auch selten eine Unterscheidung bei dem Geschlecht gemacht wird.
Ich stimme, dir ja vollkommen zu, dass es durchaus Themen gibt, die nur Frauen betreffen oder interessiert. Aber sind das wirklich so viele?
Deinen Eindruck mit den männerspezifischen Outdoormagazinen teile ich vor. Da wird das Outdoor-Lebensgefühl nur benutzt, um eine andere/neue Zielgruppe anzusprechen.
Natürlich gibt es unterschiedliche Interessenschwerpunkte. Die gibt es aber auch unter Männern. Daher bin ich wie du der Meinung, dass die Rollenklisches bzw. die Trennung zwischen Mann und Frau gerade beim Thema Outdoor nicht weiter forciert werden sollten.
Hallo Jens,
Outdoor ist keine Frage des Geschlechts, Männlein wie Weiblein haben ihre Vor- und Nachteile, um es mal so auszudrücken.
Was Erikas Aussage in ihrem sehr guten Artikel „Leben und leben lassen. Auch Schwächere“, kann ich schon nachvollziehen. Da ist schon etwas dran. Beim Klettern haben die Jungs oft genug einen Vorteil in Kraft und Körperlänge. Beides können Mädels aber durchaus mit Technik und Beweglichkeit ausgleichen. Als Allgemeingültig muss das sicherlich nicht verstanden werden.
Viele Grüße,
Bernd
Hi Bernd,
danke für deinen Kommentar. Da stimme ich dir absolut zu.
Beim klettern haben Frauen aber auch noch einen weiteren Vorteil: Sie sind meist leichter.
Viele Grüße,
Jens
Hi Jens,
auch ich finde, dass es im Bereich Outdoor keinen Unterschied zwischen XX und XY gibt…..ich würde sogar behaupten, dass mich manche Frau da draußen in der Wildniss platt machen würde ;-)
Das einzige wo ich es etwas nachvollziehen kann bei den Herstellern, sind Ausrüstungsgegenstände die für Männer und Frauen unterschiedlich sind. Da unterscheiden wir uns in der Anatomie nun mal, von daher macht es schon Sinn, wenn die Träger bei den Damenrucksäcken anders sind, als bei den Männern.
Aber Zeitschriften, Bücher und Co…..? Braucht man eigentlich nicht, aber es scheint ja der Markt da zu sein.
Vermutlich ist es eben so, wie es schon seit Jahrtausenden ist…es gibt Männer, die meinen sie wären die Größten und jetzt gibt es nun mal auch Frauen, die dann meinen, was die Jungs können, können wir schon lang……..solche Menschen wird es immer geben und daher ist der Bedarf wohl da.
Die „Normalos“, sowohl XX als auch XY schert dass aber einen Dreck und die gehen einfach raus in die Natur und machen ihr Ding…….so wie es sich gehört.
Grüße
Lefdi
Hi Lefdi,
sehe ich auch so – danke für deinen Kommentar!
VG Jens
Hallo Jens
Mein Sicht als Wanderbloggerin dazu:
– Ich verstehe Erikas Artikel nicht im Sinne von (schwache) Frau ist von (starken) Mann abhängig, sondern (schwacher) Bergsteiger ist von anderem (starken) Bergsteiger abhängig, egal welchen Geschlechts. Und unter diesem Aspekt kann ich Erika nur zustimmen: Es gibt Touren, die würde ich ohne stärkere, erfahrenere Begleitung (männlich oder weiblich) nicht machen/schaffen und ich weiss nicht, warum ich mich deswegen schlecht fühlen sollte.
– Das mit den geschlechtergetrennten Outdoor-Magazinen ist meines Erachtens eine Frage des Geldes: Ich gehe davon aus, dass es einfacher ist, Werbeanzeigen zu verkaufen, wenn die Zielgruppe genauer definiert ist. Inhaltlich macht die Trennung dagegen wenig Sinn, es gibt zwar durchaus Themen, die mich als Frau mehr interessieren (z.B. macht sich ein durchschnittlicher Mann vermutlich weniger Gedanken zu sanitären Einrichtungen in Berghütten als ich), dass man damit aber ein ganzes Magazin füllen kann, überrascht mich.
– Grundsätzlich finde ich, dass bei Outdoor-Aktivitäten wie Wandern naturgegebene Kraft- und Ausdauerunterschiede zwischen Mann und Frau wenig Auswirkungen haben und es sich um einen idealen Sport handelt, den beide Geschlechter zusammen ausüben können, ohne das der eine völlig über- und der andere völlig unterfordert ist. Daher machen künstliche Geschlechtertrennung bei Outdoor-Themen wirklich wenig Sinn.
Gruss, Kathrin
Hi Kathrin,
freut mich sehr, dass du als erste Frau zu dem Artikel kommentierst und du deine Sichtweise teilst.
Bei Erikas Artikel hat mich schon ein wenig gestört, dass sie explizit „Freundinnen nicht ohne ihren Freund“ geschrieben hat. Das ist mir einfach zu pauschal.
Ich bin aber beruhigt und froh, das du als Frau ansonsten meine Meinung teilst.
Deinem letzten Satz ist nichts mehr hinzuzufügen!
LG Jens
Lieber JEns,
ich danke Dir für den inspirierenden Artikel, den ich innerlich mit einem Grinsen gelesen habe.
Wie sehr scheiden sich doch die Geister, wenn die Lebensjahre ins Land ziehen und so viele Männer, aber auch Frauen, sich lieber auf dem Liegestuhl platzieren, als irgendwo auf schmalen Wegen unterwegs zu sein oder gar Klettereinlagen zu genießen.
Die Geschlechterunterschiede sind mir zu keiner Zeit in den Sinn gekommen und typische Frauenmagazine würde ich auch wohl kaum lesen wollen. Wie Du sehr treffend schreibst, wir wollen draußen sein und wer das wirklich will wird es tun, alleine, mit Partner mit Freund oder Freundin, als seelische Verstärkung oder einfach so weil es Spaß macht.
Sich da eine Gruppe heraus zu picken, sie zu einem Alleinstellungsmerkmal zu erklären und damit zu eine besonders erwähnenswerten Randerscheinung zu deklarieren hat aus meiner Sicht nur einen Sinn – Marketing und Gewinnoptimierung. Lesen und Nichtlesen sind die einzige Waffe, die wir dagegen haben.
Was den Artikel von Erika betrifft, so habe ich ähnliche Erfahrungen wie sie gemacht. In meinem Freundeskreis würden nur die wenigsten Frauen allein unterwegs sein und ganz sicher nicht alleine klettern. Wobei es dann wurscht ist, ob ein Freund oder eine Freundin als Unterstützung geordert wird.
War interessant zu lesen, vielen Dank Jens und noch einen schönen Sommer
Elke
Hallo Elke, danke für deinen Kommentar und deine Gedanken.
Es freut mich, dass ich dir mit dem Artikel ein Grinsen auf´s Gesicht zaubern konnte und dich meine Zeilen inspiriert haben :-) Das ist doch die schönste Anerkennung!
An dir können sich auch viele Menschen in deinem Alter ein Beispiel nehmen – egal ob Mann oder Frau. Was du so wandertechnisch alles machst, finde ich wirklich großartig.
Und mit deiner Einschätzung hast du meine Meinung bestärkt – danke dir!
Dir auch einen schönen Sommer und hoffentlich bis bald mal wieder!
Jens
Gute Gedanken, Jens! :)
Es ist aus meiner Sicht eine Menge Marketing gerade, die Frauen in den Fokus zu rücken – Wanderschuhe statt Nagellack?!^^
Frauen trauen sich laut Studien in den letzten Jahren mehr Outdoor selber zu, egal ob mit Partner oder Partnerin. Da wittert der Markt natürlich seine Chance für mehr Umsatz.
Ich als Outdoormädchen bin froh, dass ich auf meinem Blog auch Badtelkram und Schnöcketöck veröffentlichen ‚darf‘, weil ich mich selbst stigmatisiert habe. Oft ist mir die Outdoorbranche zu cool^^ da kann ich einfach nicht mithalten.
Mich hat es auch echt geärgert, dass die Walden sich als Männermagazin ausgibt – das ist Mobbing.
Witzigerweise habe ich aber bis eben nicht dran gedacht, dass Männer sich gemobbt fühlen könnten, wenn es eigene FB-Gruppen nur für Frauen gibt… bissl naiv, wie ich jetzt feststelle. Klar, warum sollten Männer es toll finden, wenn Frauen sich abkapseln…
Ich glaube, es ist ganz viel Selbstdarstellung in dem Thema. Bei mir ja nicht anders^^ ich bediene ein (pinkes) Cliché, um damit dann zu brechen.
Und oft, wenn ich lese, was andere Frauen gerne machen würden, denke ich mir: dann mach es doch! Was hindert dich?
Vielleicht erreichen wir in der Outdoorszene dann echte Gleichberechtigung, wenn diese Frage sich bei Frauen nicht mehr stellt?
Ich lese gern auch Männerblogs und will keine Extrawurst. Ich rülpse wie ein Muli und kann schüchtern sein wie ein Schmetterling *hrhr
Ich glaube, das zeugt von Selbstbewusstsein und das steht jedem, ganz geschlechterunabhängig :-D
Ich hab auch mal gelesen, dass Männer beim Marathon zwar schneller sind, aber bei Ultraläufen von Frauen abgezogen werden – der Begriff ’schwächeres Geschlecht‘ sollte sich meiner Meinung nach nur aufs Kognitive beziehen ;)
Ich freu mich auf unseren nächsten Bloghike! :-D
Hallo Corinna,
danke für deine Zeilen. Mein Artikel sollte auch zum Nachdenken anregen. Scheint ja geklappt zu haben ;-)
Wie ich schon geschrieben habe, ich lese auch Outdoor-Blogs von Frauen sehr gerne. Jeder sollte das Thema Outdoor aus seiner persönlichen Sicht behandeln. Das macht das Thema maximal facettenreich und spricht unterschiedliche Zielgruppen an. Und das finde ich gut und wichtig.
Aber das Thema Outdoor sollte aus meiner Sicht ansonsten immer geschlechtsneutral sein. Und ich dachte bisher, dass in der Outdoorszene Gleichberechtigung herrscht.
In letzter Zeit musste ich aber leider beobachten, dass die Unterscheidung zwischen Mann und Frau zunimmt und es immer noch Vorurteile gibt. Und das stört mich. Deshalb musste das mal raus.
Sonst müssen wir demnächst Bloghikes getrennt nach Frauen und Männer machen. Aber ich befürchte, dass wäre nur halb so lustig ;-)
LG Jens
Hi Jens,
ein wichtiger Artikel zu einem aktuellen Thema. Ich halte die Frauen-(Kletter-)Gruppen insofern für gerechtfertigt, weil man sich hier auf einer ganz anderen Ebene gegenseitig austauschen und inspirieren kann. Man spricht offen über Mut, Angst oder zum Beispiel sehr ehrlich über Hakenabstände und Sicherungsmöglichkeiten. Oft werden dort auch ganz intime innere Angst-Dialoge beschrieben, die in einer gemischten Gruppe höchst wahrscheinlich sofort ins Lächerliche gezogen würden. Ein anderer schöner Aspekt ist zum Beispiel das Einstellen von Urlaub-Begleitungs-Gesuchen, denn ich persönlich würde mit deutlich weniger Bedenken mit einer fremden Frau als mit einem fremden Mann in den Kletterurlaub fahren.
LG!
Erika
Danke, für deinen Beitrag Erika!
Vor allem für dein gutes Beispiel aus der Kletterszene und den Einblick.
Dein Beispiel mit den Urlaub-Begleitungs-Gesuchen verstehe ich natürlich. Mir ist natürlich auch klar, dass es Themen gibt, zu denen Frauen sich lieber untereinander austauschen.
Traurig, dass anscheinend auch unter uns Outdoorern nicht immer Gleichberechtigung herrscht und Frauen Angst haben müssen, diskriminiert zu werden, wenn sie offen über ihre Ängste schreiben. Ansonsten wären solche geschlossenen Gruppen für Frauen ja gar nicht nötig :-(
Ich finde jedoch, gerade bei uns Outdoorern sollte die umfassende Gleichstellung von Mann und Frau bei Outdoor-Aktivitäten kein Thema sein. Und dafür sollten wir eintreten und nicht die Trennung weiter forcieren.
Hallo Jens,
super Artikel, der sich mit einem aktuellen Thema auseinander setzt. :)
Mach weiter so!
Lg
Hi,
habe den Artikel Aufmerksam gelesen. Ich für meinen Teil muss sagen, wieso sollte Bergsteigen, Wandern und dergleichen reine Männer oder Frauensache sein.
Naturgegeben besitzen Frauen anderen biologische Vor und Nachteile wie Männer, aber deshalb zu sagen, das eine wäre grundsätzlich nur was für die eine Hälfte oder eben die andere ist doch Blödsinn. Demnach, ein guter Post, der einem in seiner Denke schon weiterhelfen kann.
Claudia
PS: gehe übrigens gerne Bergwandern/steigen und mein Freund gar nicht.
Dieses ganze Männlich-Weiblich Gender-‚Ding‘ ist beinahe komplett an mir vorbeigegangen und ist wohl eher ein Problem für Leute, die sich viel mit Medien (Internet, Fernsehen, Radio) konfrontieren. Typisches ‚Problem‘ einer Wohlstandsgesellschaft…Ernährungsvarianten wäre ein weiteres Beispiel, worüber sich bspw. ein indigenes Volk im Regenwald keine Gedanken machen würde. Wenn ich draußen in der Natur bin, ist’s mir doch egal, ob mir da ’ne Frau, ein Mann oder ein Klingone begegnet, wobei Letzterer zumindest etwas Spannung verspräche. Vielleicht sollten sich einige Leute weniger von all den Hysterien treiben/beeinflussen lassen, die aktuell in unserer Gesellschaft herumgeistern, sondern mehr ihr Leben leben. Wer im 21. Jh. immer noch mit der Emanzipation zu kämpfen hat (und damit mein ich nicht nur die Männer), der erschafft sich doch eigenhändig nur Mauern, anstatt die Freiheiten unserer Gesellschaft zu genießen. Verstehe solche Leute nicht, aber muss ich ja auch nicht. Weitermachen.