Frau Peper vom gleichnamigen Landgasthof ist nicht nur eine hervorragende Gastgeberin, sondern hat auch ein Herz für Wanderer: Denn sie bietet uns beim Frühstück an, uns mit dem Auto in die Ortsmitte von Elsdorf zu fahren, damit wir nicht erst wieder die 3 Kilometer zum Wegverlauf des Nord-Ostsee-Wanderwegs laufen müssen.
Das Angebot nehmen wir natürlich dankend an, denn nach unseren Erfahrungen der letzten beiden Tage haben wir sogar keine Lust auf diese zusätzlichen Kilometer.
Von Elsdorf nach Westensee
Die heutige Etappe führt uns wieder ein Stück am Nord-Ostsee-Kanal entlang, den wir bei der ehemalige Festungsstadt Rendsburg schließlich unterqueren und dann endgültig verlassen werden. Im weiteren Wegverlauf geht es durch verschiedene Moore und Naturschutzgebiete zu unserem Etappenziel Westensee.
Launisches Wetter
Auch heute haben wir wieder mit dem launischen Wetter zu kämpfen. Sonne, Wolken und Regenschauer wechseln sich gefühlt viertelstündlich ab. Und damit auch die Spannbreite an Temperaturen, was die Auswahl der richtigen Bekleidung extrem schwierig macht: In der Sonne reicht ein T-Shirt. Ist es bewölkt, ist es im T-Shirt zu kalt. Kommt ein kräftiger Regenschauer, müssen wir wieder die Regenjacke überstreifen. Extrem nervig.
Traumschiffe und Ozeanriesen
Nach dem wir die kleine Gemeinde Nübel passiert haben, überqueren wir den Fluss Eider und stoßen schließlich wieder auf den Nord-Ostsee-Kanal. Wir folgen abermals der wichtigsten Wasserstraße zwischen Nordsee und Ostsee und können dabei wieder viele große Schiffe bestaunen. Heute kommt uns sogar ein großes Kreuzfahrtschiff entgegen und wir bekommen direkt ein wenig Fernweh. Wohin die Reise wohl geht?
Europas längste Sitzbank und Rolltreppe
Bei Rendsburg kommen wir zur Europas längsten Sitzbank, die auch uns am Kanalufer zu einer kurzen Pause einlädt. Nach dem wir den Schiffen eine Weile zugeschaut und uns gestärkt haben, machen wir uns wieder auf dem Weg.
Wir erreichen schließlich einen Fußgängertunnel, der uns in knapp 22 Meter Tiefe durch eine kreisrunde 130 Meter lange Tunnelröhre unter dem Wasser auf die andere Kanalseite führt. Definitiv nichts für Leute, die unter einer Klaustrophobie leiden! Auf der anderen Seite befördert uns schließlich eine der vier mit rund 55 Metern längsten Rolltreppe Europas hinauf ans Tageslicht.
Durch das Wilde Moor
Nach dem wir ein Gewerbegebiet und Wohnsiedlungen durchquert haben und wieder mal kilometerweit geradeaus gelaufen sind, erreichen wir das Wilde Moor. Endlich mal wieder pure Natur! Von einem Aussichtshügel haben wir einen schönen Ausblick über das etwa 500 ha Grünland und die Moorfläche. Zusammen mit dem Wolken ergibt sich erneut ein herrliches Gesamtarrangement und wir legen noch mal eine Pause ein.
Danach führt uns der Nord-Ostsee-Wanderweg mitten durch die offene Moorlandschaft. Zwar auch wieder nur geradeaus, aber durch die hochmoortypische Vegetation gibt es immer wieder verschiedene Tiere und besondere Pflanzen zu entdecken.
Naturschutzgebiet Methorstteich und Rümlandteich
Auch der weitere Wegverlauf weiß uns auf dieser Etappe zu gefallen: Es geht durch Wiesen, Felder und Moorlandschaften sowie durch Alleen mit altem Baumbestand. Zwar kommt immer mal wieder ein Schauer runter, aber das sind wir ja mittlerweile gewöhnt.
Schließlich erreichen wir die Naturschutzgebiete Methorstteich und Rümlandteich, mit ihren schönen Teichlandschaften und den idyllischen Uferzonen. Auf schmalen Wiesenpfaden führt uns hier der Nord-Ostsee-Wanderweg durch die saftig, grüne Natur. Wir genießen jeden Schritt, auch wenn wir schon langsam wieder schwere Beine haben. Aber durch die schöne Landschaft können wir dies heute wesentlich besser verdrängen.
Naturpark Westensee
Einige Kilometer vor unserem Etappenziel Westensee und dem gleichnamigen Naturpark kommen wir noch mal durch ausgedehnte Wald- und Wiesengebiete. Es ist mittlerweile später Nachmittag und im Unterholz und auf Lichtungen entdecken wir immer mal wieder Rehe. Genial. Nach dem wir noch mal durch ein schönes Wiesental gewandert sind, erreichen wir die Hauptstrasse nach Westensee.
Als wir schließlich den schönen Ortskern von Westensee durchquert haben und an der Jugendherberge ankommen, haben wir 30 Kilometer hinter uns. Die heute aber durch die abwechslungsreiche, schöne Landschaft viel angenehmer zu laufen waren. Wir sind uns beide einig, dass dies die bisher schönste Etappe auf dem Nord-Ostsee-Wanderweg war. Wie wohl die morgige, letzte Etappe wird?
Die anderen Teile der Artikelserie
Etappe 1: Meldorfer Hafen – Albersdorf
Etappe 2: Albersdorf – Elsdorf
Pingback: Von Küste zu Küste auf dem Nord-Ostsee-Wanderweg: Westensee - Kiel - Hiking Blog
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