Früher oder später fängt es bei mir immer so an: Die innere Unruhe wächst, das Kribbeln in den Beinen nimmt zu und die Sehnsucht nach der Natur wird von Tag zu Tag stärker. Und dann wird es Zeit für eine Solo-Wanderung.
Anfang Februar war es wieder soweit und meine erste Solo-Wanderung 2017 hat mich rund um das Naturschutzgebiet Holthauser Bach in Hagen geführt.
Rundwanderung rund um das Naturschutzgebiet Holthauser Bach
Das Naturschutzgebiet Holthauser Bach liegt in Nordrhein-Westfalen südöstlich von Hagen und westlich vom Hagener Stadtteil Hohenlimburg. Startpunkt der Wanderung ist der Wanderparkplatz am Raffenberg. Als ich auf dem Parkplatz unterhalb der Ruine Raffenburg eintreffe, zeigt das Thermometer meines Autos frostige -2° Grad. Der Himmel ist bedeckt und es ist leicht diesig. Nicht das schönste Wanderwetter, aber Hauptsache raus an die frische Luft.
Vom Parkplatz führt mich der Weg auf einer Straße den Hang hoch und mir wird zum Glück schnell warm. Nach ein paar Häusern geht es endlich in den Wald und nach wenigen hundert Metern geben die Bäume den Blick frei auf bewaldete Hügel sowie den Melkmeskopf. Ich halte kurz inne, genieße die Aussicht während mein warmer Atem an der kalten Luft kondensiert.
Auf den Höhen der Egge
Nach dem ich ein Stück weiter gelaufen bin, zweigt der Weg scharf links ab und es geht einen knackigen Anstieg bergauf. Dabei komme ich ziemlich außer Atem. Oben werde ich jedoch mit einem schönen Blick auf Hohenlimburg und die umliegenden Berge belohnt.
Weiter geht es auf den Höhen der Egge entlang, auch hier sind die Spuren von Kyrill noch deutlich zu sehen. Nach einigen Metern geht es bergab bis an den Wesselbach, dem ich ein Stück parallel folge, bevor der Weg sich nach rechts entfernt.
Schloss Hohenlimburg
Schließlich entdecke ich nach einer Kurve durch die kahlen Bäume das Schloss Hohenlimburg. Die sehenswerte Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert ist eine der wenigen Höhenburgen in Westfalen, die noch größtenteils in der ursprünglichen Baugestalt erhalten geblieben ist.
Kurz vor dem Schloss zweigt der Weg in einer spitzen Rechtskehre ab. Auf einem Abstecher zum Schloss verzichte ich und folge dem Weg lieber stetig hinauf.
Ich komme an dem Kulturdenkmal Wallburg vorbei, laufe weiter auf dem Schleipenberg und über einen schmalen Kammweg auf den Stoppelberg. Dieser Abschnitt ist besonders schön, bietet er doch stetig einen schönen Ausblick nach links auf die sanften Hügel des Märkischen Kreises.
Weite Felder und putzige Alpakas
Nach dem ich ein riesiges Windrad passiert habe, geht es hinab und durch Felder bis zur kleinen Ortsschaft Brechtefeld, wo ich ein paar Alpakas auf einer Weide passiere. Die putzigen Tiere mustern mich neugierig und freuen sich offensichtlich über die Abwechslung.
Ich passiere den Ort mit seinen alten Höfen und wandere durch weite Felder und Wiesen weiter Richtung A45, die sich schon von weiten durch die Geräuschkulisse bemerkbar gemacht hat.
Im Holthauser Bachtal
Kurz vor der Autobahn biegt der Weg nach rechts Richtung Hunsdiek ab. Ich passiere ein paar schöne Fachwerkhäuser und es beginnt ganz leicht zu schneien an. Winzig kleine Eiskristalle fallen zu Boden und bedecken leicht den Weg. Für eine geschlossene Schneedecke reicht es jedoch nicht. Es geht nun ein ganzes Stück ansprechend am Holthauser Bach entlang. Das plätschern des Baches bestimmt jetzt die Geräuschkulisse und ich bin maximal tiefenentspannt.
Melkmeskopf und Klippchen
Doch leider muss ich den Bach bald wieder verlassen und der Weg zweigt nach links ab. Es geht stetig in mehreren Schleifen bergauf zum Melkmeskopf. Von unterwegs bietet sich mir ein schöner Blick auf den Wasserturm von Haßley und auf Holthausen. Nach einiger Zeit geht es wieder hinunter an den Ortsrand von Holthausen und ich komme erneut an den Holthauser Bach.
An einem schönen Felsmassiv biegt der Weg passender Weiser in die Straße „Klippchen“ ein. Am letzten Haus zweigt der Weg im spitzen Winkel nach links ab und es geht erneut aufwärts und mitten durch einen schönen Hof. Am Waldesrand und durch Felder führt mich der Wegverlauf die letzten Kilometer weiter zurück zu meinem Startpunkt.
Die Ruine Raffenburg
Wieder am Wanderplatz angekommen, mache ich noch einen Abstecher zur Ruine Raffenburg. Die ehemalige mittelalterliche Höhenburg wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf dem Gipfel des Raffenbergs errichtet. Ein schmaler Pfad führt mich zu den Resten der Anlage hinauf, die schon wieder 1288 zerstört wurde.
Auch wenn von der Burg nur noch ein paar Mauerreste übrig sind, erkunde ich solche Anlagen gerne. Ich mag es, mir vorzustellen, wie die Burg wohl früher ausgesehen hat und wie sich damals das Leben hier abgespielt hat. Daneben hat so eine Ruine auch immer was mystisches.
Ungefähr zehn Meter östlich des Burggeländes befindet sich das Raffenbergdenkmal zur Erinnerung an Emil Friedrich I. von Bentheim-Tecklenburg. Das Denkmal aus Sandstein stammt von 1837 und beinhaltet ein paar Inschriften. Nach einem kurzen Stück bergab durch den Wald, erreiche ich wieder den Wanderparkplatz.
Mein Fazit
Akku wieder aufgeladen! Mission erfüllt. Dank der schönen und abwechslungsreichen Rundwanderung rund um das Naturschutzgebiet Holthauser Bach. Die Wanderung verläuft größtenteils über breite Forst- und Wirtschaftswege, es gibt aber auch ein paar Abschnitte auf schmalen Pfaden. Dabei geht es immer wieder auf und ab.
Die Wanderung bietet viele tolle Ausblicke auf die sanften Hügel des Märkischen Kreises und mit dem Schloss Hohenlimburg und der Ruine Raffenburg gibt es auch kulturelle Zeugnisse zu entdecken.
Insgesamt wirklich eine schöne Wanderung, die sicherlich in den grünen Monaten und bei gutem Wetter noch mehr Spaß macht.
Meine Aufzeichnung der Tour bei Social Hiking
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