Eine märchenhafte Wanderung auf der Traumschleife Frau Holle

Ein Premium-Wanderweg, der den Namen einer Märchenfigur trägt? Eine Streckenlänge von 7,7 km? Idyllische Bachläufe und herrliche Wiesen? Ein Biberdamm samt Biberburg in freier Wildbahn? Hört sich nach einem idealen Wanderweg für Kinder an! Und so haben wir uns während unserem Urlaub im Hunsrück mit dem Nachwuchs auf diesen märchenhaften Wanderweg begeben.

Traumschleifen

Die Traumschleife Frau Holle ist einer von bisher 84 Premium-Rundwanderwegen, die als Ergänzung rund um den Saar-Hunsrück-Steig entstanden sind. Diese zwischen 6 und 18 km langen Wanderwege zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus: Bereits fünf Traumschleifen hat das Wandermagazin mit dem renommierten Titel „Schönster Wanderweg des Jahres“ ausgezeichnet. Und auch die Traumschleife Frau Holle wurde durch das Deutsche Wanderinstitut mit 73 von 100 Erlebnispunkten hoch bewertet.

Frau Holle

Startpunkt der Traumschleife Frau Holle, ist der Wanderparkplatz an der B 407 zwischen Reinsfeld und Kell am See. Als wir morgens auf den Parkplatz fahren, steht dort nur ein weiteres Auto. Zum Glück scheint die Traumschleife nicht überlaufen zu sein.

Kein Wunder, schließlich ist heute morgen nicht das allerbeste Wetter. Als wir losgehen ist es noch ziemlich frisch und der Himmel ist mit dunklen Wolken behangen. Eine Minute später stehen wir auch schon vor Frau Holle: Einer imposanten Felsformation, in dessen Spalten nach einem germanischen Volksglauben, die Augen der Frau Holle zu sehen sein sollen.

Wir stehen vor dem Felsen, wie ein Kunstkritiker vor einem Gemälde. Ein Gesicht ist mit ein wenig Fantasie durchaus in der Felswand erkennbar. Vielleicht auch die Sagengestalt des bekannten Märchens der Gebrüder Grimm. Leider stört eine Informationstafel das Gesamtkunstwerk. Wer diese direkt mittig vor dem Felsengesicht platziert hat, sollte wie in dem Märchen mit Pechregen bestraft werden.

Ausblicke über den Hochwald

Weiter geht es auf einen Wirtschaftsweg durch das weitläufige Wadrilltal, bevor der Weg nach links abbiegt und der Aufstieg zum Taubenberg beginnt. Auf dem ersten Stück sorgen abgestorbene und mit moosbewachsene Bäume weiterhin für eine märchenhafte Stimmung. Die Adjektive „verwunschen“ und „verzaubert“ fallen.

Der Weg wird steiler. Allmählich geht es schnurgerade den Taubenberg bergauf. 100 Höhenmeter wollen überwunden werden. Was von den Kindern mit lauten Unmutsbekundungen bedacht wird. Von wem sie das nur haben? Belohnt werden unsere Mühen durch weite Ausblicke in die Hochwaldlandschaft mit Wäldern und Wiesen. Ob die Kinder das auch so sehen? Ich bezweifel das.

Durch urtümliche Wälder des Hochwaldes

Ein schmaler Pfad führt uns danach durch ein Waldstück und dann bergab durch eine urwaldähnliche Landschaft. Verkrüppelte Bäume, die mit Moss überzogen sind, säumen den Weg. Weiter geht es ein Stück auf einen Wirtschaftsweg weiter, bevor ein Pfad nach links in einen Nadelwald abzweigt. Der weiche Waldboden dämpft unsere Schritte. Nur das Rauschen des Windes ist in den Baumwipfeln zu hören. Selbst die Kinder gehen ohne ein Wort zu sagen ihren Weg. Entspannung pur.

Im Tal der Lauschbach

Schließlich gelangen wir ins Tal des Lauschbach und folgen dem Bachlauf parallel durch das idyllische Tal. Bald kommen wir dem Wasser ganz nah und die Kinder nutzen die Gelegenheit, Steine und Stöcke ins Wasser zu werfen. Wasser zieht Kinder einfach magisch an. Und auch ich mag das Rauschen von Wasser und liebe es, beim Wandern ins das plätschernde Nass zu schauen. Umso schöner, dass der Weg nun auf einer längeren Strecke immer an dem Bach entlang verläuft.

Rettungsaktion für Kaulquappen

Wenig später kommen wir an einer großen Fütze vorbei, in der sich tausende von Kaulquappen tummeln. Das Wasserloch droht auszutrocknen und die Larven zu sterben, sollte es nicht bald mal ordentlich regnen. Die Kinder sind fasziniert und entsetzt zu gleich. Ich erkläre ihnen, dass sowas in der Natur passieren kann und wir nichts tun können. Doch das wollen sie nicht so einfach hinnehmen und deshalb befördern wir mit den Lupengläsern einige Kaulquappen in ein nahe liegendes, größeres Wasserloch. Mit dem guten Gefühl, ein paar „Froschkinder“ vor dem sicheren Tot gerettet zu haben, machen wir uns wieder auf den Weg.

Biberdamm samt Biberburg

Immer weiter folgen wir dem Lauschbach, der stellenweise durch kleine Staudämme aufgestaut wird. Schließlich treffen wir auf einen größeren See, der durch einen stattlichen Biberdamm aufgestaut wurde. In der Mitte befindet sich die Biberburg, die von den fleißigen Nagern Ast für Ast aufgeschichtet wurde. Die Baumeistern lassen sich leider nicht blicken. Schade.

Durch das Tal der Wadrill

Und so wandern wir nach einer kurzen Rast auf einer schönen Sitzgruppe wieder weiter. Der Weg führt uns nun wieder durch das Tal der Wadrill mit seiner herrlichen Wiesenlandschaft. Wir queren schließlich den Wadrill über eine Holzbrücke, passieren einen Teich und wandern nun ein Stück oberhalb des Baches entlang. Die restliche Wegstrecke führt uns parallel zum idyllisch, gewundenen Bachlauf. Mittlerweile ist auch die Sonne raus gekommen und es wird doch noch richtig schön warm.

Immer wieder entdecken wir am Bach spuren der Biber. Angenagte Bäume. Kleine Dämme. Nur einen Biber bekommen wir nicht zu Gesicht. Trotzdem bietet die reine Anwesenheit der fleißigen Tiere viel Abwechslung. Schließlich können wir von weiten Frau Holle entdecken und sind wenig später auch schon am Ausgangspunkt.

Mein Fazit

Die Traumschleife Frau Holle bietet Ruhe und Natur pur und ist wahrlich märchenhaft schön. Nicht umsonst wurde der Premiumwanderweg durch das Deutsche Wanderinstitut mit 73 Erlebnispunkten hoch bewertet. Die Rundwanderung führt abwechslungsreich durch schöne und teilweise mystische Wälder, durch idyllische Bachtäler mit herrlichen Wiesen und über weite Strecken an traumhaften Bachläufen entlang. Dadurch kommt bei Kindern nie Langeweile auf, weil es immer etwas zu sehen und zu entdecken gibt.

Das Highlight des Wanderweges ist sicherlich der Biberdamm mit Biberburg. Wenn man dann noch das Glück hat, einen Biber zu Gesicht zu bekommen, ist das Naturerlebnis perfekt.

Der Rundwanderweg ist lückenlos sehr gut ausgeschildert und aufgrund der kurzen Streckenlänge und der geringen Steigung, ist er besonders für Kinder, ältere Menschen oder auch für ungeübte Wanderer geeignet.

Meine Aufzeichnung der Tour bei Social Hiking

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Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

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