Praxistest: Bergans of Norway Fonna Down Jacket

Der milde Winter in Nordrhein-Westfalen war nicht nur für die Skiliftbetreiber im Sauerland eine Katastrophe. Nein. Auch für mich. Denn zum Winterbeginn letzten Jahres habe ich von den Bergfreunden die Fonna Down Jacket von Bergans of Norway zum testen bekommen. Aber sowohl Skilifte als auch Daunenjacken benötigen Temperaturen um den Gefrierpunkt, damit sie zum Einsatz kommen können.

Bis zu letzt habe ich mit den Pistenbetreibern im Sauerland auf bessere Wetterbedingungen gehofft. Aber da gab es diesen einen Tag. An dem war alles gut.

Bergans Fonna Down Jacket

Die Fonna Down von der norwegischen Outdoormarke Bergans of Norway ist eine technische Daunen-Jacke, die sowohl für den Bergsport als auch als Livestyle-Modell geeignet ist. Sie bietet eine hochwertige Daunenfüllung, eine helmtaugliche Kapuze, großzügige Unterarm-Reißverschluss sowie einen abnehmbaren Schneefang.

Diverse Taschen bieten Stauraum und verstellbare Ärmelabschlüsse sowie ein regulierbarer Saum runden die Ausstattung ab.

Details

  • Konstruktion: Boxkammer
  • Außenmaterial: 100% Polyamid (Ripstop, DWR)
  • Isolation: 335 g Daune
  • Mischungsverhältnis: 95/5
  • Bauschkraft: 750 cuin
  • Zwei-Wege-Unterarm-Reißverschluss
  • Asymmetrischer Front-Reißverschluss mit Kinnschutz
  • Zwei Reißverschluss-Einschubtaschen
  • Reißverschluss-Brust- und Ärmeltasche sowie eine Innentasche
  • Verstellbare Kapuze, Ärmel und Saum
  • Abnehmbarer Schneefang
  • Integrierter Packsack
  • Größen: Herren S–XXL / Damen XS–XL
  • Gewicht: 1.000 g (Größe L, nachgewogen)
  • Preis: 419 Euro (UVP)

Praxistest

Der Winter 2013 /2014 bot in Nordrhein-Westfalen wahrlich keine idealen Bedingungen, um eine technische Daunen-Jacke zu testen. Dazu war es überwiegend viel zu mild und Schnee hätte auch nicht geschadet. Bis zu letzt habe ich gehofft, dass doch noch ein Wintereinbruch kommt.

Aber da gab es diesen einen Tag. An dem herrschten beste Bedingungen zum testen: Über Nacht hatte es im Sauerland geschneit und der Schnee blieb sogar liegen! Die Pistenbetreiber konnten ihre Lifte in Betrieb nehmen und ich habe mir die Fonna Down geschnappt und bin mit ihr zum Rodeln und Winterwandern zur Nordhelle gefahren.

Erster Eindruck

Dir ist auf den Fotos bestimmt auch als erstes das außergewöhnliche Design und die knallige Farbkombination der Fonna Down aufgefallen. Vor allem die farblich abgesetzten Logos, Reißverschlüsse und Schnürzüge sowie das neon-grüne Innenfutter stechen sofort ins Auge und sind im Schnee ein echter Hingucker.

Auf dem ersten Blick kommt dir vielleicht auch der asymmetrische Frontreißverschluss ungewöhnlich vor. Aber was etwas gewöhnungsbedürftig aussieht, hat einen praktischen Nutzen: Der Reißverschluss kann nicht am Kinn kratzen. Auch nicht an der Wange, denn er ist zusätzlich mit einem weich Schutz hinterlegt.

Verarbeitung und Material

Die Fonna Down ist genauso hochwertig verarbeitet, wie der bereits von mir getestete Lava Down Parka, der ebenfalls von Bergans ist. Federkiele stechen nicht durch das Material, die Nähte sind sauber verarbeitet und Schriftzug sowie Logos sind fehlerfrei aufgedruckt. Die Daunenqualität ist mit einem Mischungsverhältnis von 95/5 (Daune/Feder) und einer Bauschkraft von 750 cuin sehr hochwertig.

Durch die Boxkammerkonstruktion können die Daunen nicht verrutschen und Kältebrücken werden unterbunden. Das Ripstop Außenmaterial ist ausreichend robust und überstand auch den ein oder anderen Sturz beim Rodeln ohne Schaden. Zudem ist der Oberstoff mit einer wasserabweisenden Imprägnierung versehen.

Schnitt und Passform

Die Fonna Down ist normal geschnitten, so dass ich bei der Größe L noch weitere Bekleidungsschichten drunter anziehen kann. Der Kragen liegt schön eng an und verhindert, dass Wärme aus der Jacke entweichen kann. Ziehe ich auch noch die Kapuze über, ist mein Gesicht und Kopf nahezu perfekt vor Kälte geschützt. Die Kapuze ist angeschnitten, folgt mit angepasster Volumenregulierung der Kopfbewegung und engt das Sichtfeld nicht ein. Die Rückenpartie ist länger geschnitten und reicht bei mir über das Gesäß. So wird ein Großteil der Körperfläche isoliert und vor allem der Rumpf perfekt vor dem auskühlen geschützt.

Ausstattung und Bedienung

Wo schon eingangs erwähnt, ist die Fonna Down eine sehr technische Daunenjacke. Denn die umfangreiche Ausstattung lässt nahezu keine Wünsche offen: Die Kapuze ist helmtauglich und lässt sich dank Schnürzüge optimal an den Kopf anpassen. Der Frontreißverschluss ist mit einer Windschutzleiste hinterlegt. Lange Zweiwege-Belüftungsreißverschlüsse (35 cm) unter den Achseln sorgen bei Anstrengung für gute Frischluftzufuhr.

Zahlreiche Taschen, u.a. Ärmeltasche für einen Skipass und Brusttasche für das Smartphone, bieten ordentlich Stauraum. Die elastischen Ärmelabschlüsse lassen sich mit Klettverschlüssen in der Weite regulieren. Und der Saum kann durch zwei elastische Schnürzüge einhändig verstellt werden. So lässt sich die Jacke optimal gegen Kälte abschotten oder bei Bedarf belüften.

Daneben hatte die Fonna Down einen elastischen Schneefang, der bei Wintersportaktivitäten dafür sorgt, dass kein Schnee von unten in die Jacke drücken kann. Der Schneefang lässt sich mit Druckknöpfen in der Weite verstellen und ist mit Gummierungen in Form des Bergans-Schriftzug versehen, damit er nicht so leicht hoch verrutschen kann. Daneben ist der obere Teil aus Netz, damit die Luft zirkulieren kann. Wird der Schneefang nicht benötigt, lässt er sich mit einem Reißverschluss leicht abtrennen.

Die Innentasche der Jacke dient zudem als Packsack, in der sie sich platzsparender komprimieren lässt. Jedoch ist die Fonna Down auf Grund ihrer reichhaltigen Daunenfüllung und ihres großen Volumens, definitiv keine Isolationsjacke zum „immer dabei haben“. Und auch als Midlayer ist sie nicht tragbar.

Die Reißverschlüsse von YKK laufen leichtgängig, enden in Zippergaragen und lassen sich dank griffiger Anhänger auch mit Handschuhen gut fassen. Dies gilt auch für die Klettverschlüsse an den Ärmeln und die Schnürzuge am Saum.

Wärmeleistung und Klimakomfort

Daune ist einfach immer noch das effizienteste Isolationsmaterial. Das bestätigt sich auch bei der Fonna Down, in der 335 Gramm feinster Daune für beste Wärmeisolation sorgen.

Die Wärme von Daune fühlt sich für mich einfach perfekt an. Schwer mit Worten zu beschreiben. Aber vielleicht kannst du dich noch an die guten Daunenbettdecken von deiner Oma erinnern? Ein Berg von Bettdecke und darunter war es mollig warm und super gemütlich. So fühlt es sich ungefähr unter der Fonna Down an. Denn durch die hohe Daunenqualität und die Boxkammerkonstruktion bietet die Fonna eine top Wärmeisolation.

Wird es doch zu warm, kann durch die langen Unterarm-Reißverschlüsse gut die Temperatur reguliert werden. Dadurch ist die Fonna Down perfekt für kalte Wintersporttage geeignet, wo sich Bewegung und Ruhepausen oft abwechseln. Wie z.B. beim Skifahren: Bei der Abfahrt benötigst du Abkühlung und im Lift möchtest du nicht frieren. Oder beim Rodeln: Beim Berg rauf laufen wird es schnell warm. Oben angekommen, möchtest du vor und bei der Abfahrt jedoch nicht auskühlen. Diesen Spagat bewältigt die Fonna für eine Daunenjacke ganz ordentlich. Aber dies funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Aktivitätsgrad und am besten bei satten Minusgraden.

Wind- und Wetterschutz

Das Obermaterial der Fonna Down ist winddicht und durch eine DWR-Imprägnierung wasserabweisend. Wobei letzteres nur bei Schneefall relevant ist, wenn die Schneeflocken auf der Jacke zu schmelzen anfangen.

Die helmtaugliche Kapuze bietet zusammen mit dem hoch schließenden Kragen einen sehr guten Wetterschutz. Hoch geschlossen kannst du dich bei Kälte und Wind optimal dahinter zurück ziehen. Der relativ feste Kapuzenschirm knickt bei Wind nicht ein und hält Schneeflocken vom Gesicht fern. Und der dicke, steife Windschutz hinter dem Frontreißverschluss, sorg dafür das eisiger (Fahrt)wind nicht in die Jacke ziehen kann.

Mein Fazit

Die Fonna Down Jacket von Bergans of Norway ist gerade für Wintersport-Aktivitäten bei klirrend kalten Temperaturen wie geschaffen. Durch die sehr hohe Daunenqualität und die durchdachte Konstruktion bietet sie eine erstklassige Wärmeisolation und hält wunderbar warm. Bei Anstrengung hingegen helfen die langen Unterarm-Reißverschlüsse bei der Temperautregulierung.

Mit der helmtauglichen Kapuze, dem abnehmbaren Schneefang und den vielen Taschen ist sie für Aktivitäten im Schnee außerdem bestens ausgestattet. Sie trägt sich sehr komfortabel und die Bedienung geht leicht von der Hand.

Daneben lassen sich die winterlichen Verhältnisse mit ihr auch noch äußerst stilvoll bewältigen. Egal ob auf der Piste oder in der Stadt. Denn das stylische Design und die frische Farbkombination machen sie zu einem echten Hingucker an kalten Tagen.

Wenn es denn auch kalt genug ist. Aber der nächste Winter kommt bestimmt.

Anmerkung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von Bergans für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Bei diesen Online-Shops, kannst Du die Bergans Fonna Down Jacket  zum Beispiel kaufen:

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hi! Sehr interessanter Praxistest! Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mir das Fonna Down Jacket zuzlegen, aber dann gezögert, weil mir das Außenmaterial für den ruppigen Snowboardeinsatz zu sensibel erschien. Leider konnte ich die Jacke nirgendwo Probetragen. Kann das Ripstop Außenmaterial mit einem robusten Hardshell mithalten? Im Rodeleinsatz war die Jacke ja schon…

    • Hi Stefan, mit dreilagigen Hardshellmaterial kann das Ripstop der Fonna Down nicht mit halten. Für normale Aktivitäten im Schnee reicht die Robustheit und Reißfestigkeit aber aus. Stürze vom Schlitten in voller Fahrt haben dem Material nichts ausgemacht. Wenn du beim Snowboarden aber mit Ästen und sogar Fels in Berührung kommst, wird es nicht Robust genug sein.

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