Seit Jahren benutze ich die offizielle WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die App informiert zuverlässig über die aktuelle Warn- und Wettersituation in Deutschland und ist nicht nur für Outdoorer absolut empfehlenswert.
Die werbefreie App für Android- und iOS-Geräte war bis vor kurzem kostenlos. Doch durch ein von der Firma WetterOnline erwirktes Urteil des Landgerichts Bonn, sind jetzt viele Funktionen leider nur noch per In-App-Kauf zugänglich.
Die WarnWetter-App des DWD
WarnWetter zählt für mich zu den empfehlenswertesten Wetter-Apps, weil die Wetterdaten vom stattlichen Deutschen Wetterdienst (DWD) zuverlässige und umfangreich sind.
Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet eine Vielzahl von Wetter- und Unwetterinformationen sowie vielfältige Einstellmöglichkeiten. Und das bisher völlig kostenlos.
Schluss mit kostenlos
Doch das hat den Bonner Wetterdienst „WetterOnline“ anscheinend gestört und hat gegen den nationalen Wetterdienst Deutschlands geklagt. Aufgrund des am 15.11.2017 ergangenen Urteils des Landgerichts Bonn (Aktenzeichen 16 O 21/16), ist dem DWD untersagt worden, die WarnWetter-App weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Hintergründe des Rechtsstreits kannst Du hier nachlesen.
Die Bonner Richter sehen in der kostenlosen WarnWetter-App einen Verstoß gegen das Gesetz über den Deutschen Wetterdienst sowie eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber der privaten Konkurrenz. Der Deutsche Wetterdienst hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Seit Mitte Dezember können einige Funktionen von WarnWetter nur noch für 1,99 Euro per In-App-Kauf freigeschaltet werden. Welche Funktionen in der entgeltfreien Version und der kostenpflichtigen Vollversion von WarnWetter enthalten sind, kannst Du auf der Internetseite des DWD zur WarnWetter-App nachlesen.
Für Einsatzkräfte des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes besteht die Möglichkeit, sich für eine kostenfreie Version mit erweiterten Funktionen zu registrieren.
Gesetzlicher Auftrag
Ich finde es absolut nicht nachvollziehbar, dass der Bevölkerung jetzt nicht mehr kostenlos alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt werden, die für die Beurteilung einer warnwürdigen Wetterlage notwendig sind.
Vor allem weil der Deutsche Wetterdienst eine Bundesoberbehörde ist und einen gesetzlichen Informations- und Forschungsauftrag erfüllt, der aus dem DWD-Gesetz resultiert. Die genauen Aufgaben des DWD kannst Du im § 4 nachlesen. Und genau diese Aufgaben hat die WarnWetter-App aus meiner – wenn auch laienhaften – Sicht bisher erfüllt.
Wie wichtig solche Informationen über Unwettergefahren sind, hat sich erst letzte Woche wieder beim Orkantief „Friederike“ gezeigt.
Nur in der kostenpflichtigen Version von WarnWetter, gibt es jetzt Funktionen wie u.a. Niederschlagsradar, Blitzdaten, prognostizierte Zugbahnen von Gewitterzellen und Modellvorhersagen für warnrelevante Ereignisse wie Sturm, Dauer- oder Starkniederschlägen.
Alles Informationen, die nicht nur Outdoorer vor gefährlichen Wettersituatien warnen und sich nach meiner Einschätzung mit dem Aufgaben aus dem DWD-Gesetz decken.
Meine Meinung
Für die reine Wettervorhersage habe ich WarnWetter nie genutzt, sondern das kostenlose AgrarWetter sowie das kostenpflichtige WeatherPro. Das zeigt mir, dass WarnWetter gar nicht im Wettbewerb mit anderen Wetter-Apps stand.
WetterOnline sollte lieber das Geld für den Gerichtsprozess in die Verbesserung seiner Wettervorhersage und App investieren, als gegen die vermeintliche Konkurrenz zu klagen. Die Angst vor der (steuerfinanzierten) Konkurrenz lässt sich nicht vor Gericht besiegen, sondern nur mit einem besseren Angebot.
Und das hat sich schon bewahrheitet: WarnWetter stand nach Einführung des In-App-Kaufs innerhalb kurzer Zeit bei Apple und Google ganz oben in den Download-Charts.
Denn auch wenn die Vollversion von WarnWetter jetzt 1,99 Euro kostet, ist die App nicht nur für uns Outdoorer immer noch absolut empfehlenswert.
Die entgeltfreie Version von WarnWetter kannst Du Dir kostenlos bei Apple iTunes oder im Google Play Store runterladen:
Quellen:
Ich habe auch nur den Kopf geschüttelt und mir aber die Vollversion gekauft.
Ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Das Geld für die Vollversion habe ich auch gerne investiert :-)
Das war doch für jeden der sich nur ein kleines bisschen mit Wettbewerbsrecht auskennt, vorhersehbar. Die App mit ihrer Kernfunktion (Warnungen!) ist übrigens nach wie vor kostenfrei, lediglich die Vorhersage kostet Geld.
…und *zack* Vollversion gekauft ;-)
(nach jahrelanger Nutzung der kostenlosen App)
#noWetterOnline
Mein erster Gedanke: warum sollen Steuerzahler für eine App bezahlen, für die sie sowieso schon bezahlen? Und sind Wetterwarnungen nicht etwas das der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen sollte?
Und absolut recht gebe ich Dir bezüglich des Angebots der privatwirtschaftlichen Wettbewerber: Wenn es besser wäre, würde es auch gekauft werden.
Unverschämt, dass ein Gericht dem zustimmt.
Ein wenig lächerlich das ganze… wenn es der Öffentliche Auftrag ist die Bürger zu Informieren warum kann man hierfür nicht mal ein wenig Geld von der GEZ nehmen? dann wäre wenigstens einmal etwas sinnvolles damit Finanziert. Nichts Desto trotz, DWD ist und bleibt klasse! Da zahle ich dann auch gern für!