Auf seiner 37. Tagung in Phnom Penh hat das UNESCO-Welterbekomitee heute den Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. Das Komitee würdigte den Bergpark als Gesamtkunstwerk, in dem unterschiedliche Strömungen der Gartenarchitektur, der Kunst- und Technikgeschichte bis heute unverfälscht nachvollziehbar seien.
Die über 300 Jahre alte Kulturlandschaft mit ihren weltweit einmaligen Wasserspielen sei ein „einzigartiges Beispiel des Europäischen Absolutismus“, so das Komitee der UNESCO.
Entstanden ist der Bergpark Wilhelmshöhe ab 1696 nach einer Idee des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, um die Stellung der Kasseler Fürsten im Absolutismus gegenüber anderen Herrscherhäusern in Europa aufzuwerten. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Parks zählen die weltweit einzigartigen Wasserspiele, das Schloss Wilhelmshöhe mit seinen berühmten Sammlungen, die als künstliche Ruine angelegte Löwenburg und das Wahrzeichen der Stadt Kassel, der Herkules. Der 240 Hektar große Landschaftspark ist der größte Bergpark in Europa.
Auf dem Gipfel des Parks wacht die auf einem rund 70 Meter hohen Sockel errichtete Statue des antiken Halbgottes Herkules. Am Fuße des Herkules sorgt ein monumentales Wassertheater für eine bis heute weltweit einmalige Inszenierung. Mehr als 750.000 Liter Wasser fließen über Kaskaden, Becken, Rinnen und Aquädukte in rund 80 Meter Tiefe. Am Ende steigt das Wasser in einer 50 Meter hohen Fontäne über dem Schlossteich empor. Die innovative Technik der Wasserführung, die das natürliche Gefälle des Bergparks nutzt, war seinerzeit einzigartig.
Das UNESCO-Welterbekomitee tagt bis zum 27. Juni in Kambodscha. Das Komitee, dem Experten aus 21 Ländern angehören, prüft auf seiner jährlichen Tagung, welche von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Stätten in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen werden. In diesem Jahr liegen dem Komitee über 30 Nominierungsanträge vor.
Das der Bergpark Wilhelmshöhe dieses Jahr diese besondere Auszeichnung bekommen hat, freut mich persönlich ganz besonders. Denn da ich Verwandtschaft in Kassel habe, war ich schon als Kind mehrmals in dem Bergpark. Ich weiß noch genau, wie faszinierend ich von der Anlage samt Schloss, Herkulesfigur und den Wasserspielen war und erinnere mich noch genau daran, als ich das erste Mal gesehen habe, wie das Wasser über die Kaskaden in die Tiefe floss und dann in einer hohen Fontäne hoch über den Schlossteich schoss. Absolut beeindruckend. Wird mal wieder Zeit, die Verwandtschaft zu besuchen…
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.
Foto: © Kira Nerys
Diese interessante Parkanlage hat die Aufnahme ins Weltkulturerbe wirklich verdient. Ich glaube, die Wasserkaskaden auch schon einmal nachts mit farbiger Beleutung gesehen zu haben, was sie noch beeindruckender machte.