Ende Januar hat mich Felix Guth, Redakteur bei den Dortmunder Ruhr Nachrichten, angerufen. Er ist bei Twitter auf meinen Blog aufmerksam geworden und wollte darüber einen Artikel für die Rubrik „StadtLeben“ schreiben. Und so haben wir einen Interviewtermin vereinbart und uns in der Redaktion getroffen. Dieser Artikel ist dabei raus gekommen:
Dortmunder betreibt beliebtes Hiking-Blog
Als Opa damals noch mit uns in den Wald gegangen ist, „mal an die Luft kommen“, da hieß das einfach noch „Wandern“. Heute machen junge Menschen genau dasselbe. Aber sie übersetzen es ins Englische, gehen „outdoor“ und sprechen von „Hiking“. Mit ihnen wächst auch in Dortmund eine gut vernetzte Szene, hinter der eine Industrie mit Milliardenumsätzen steht.
Jens (38) ist mittendrin in einem „Hiking“-Leben. Bedeutet: Der Dortmunder liebt die Natur. „Meine Eltern haben mich schon mit zwei Jahren den ersten Berg raufgeschleppt“, erzählt er. Eine Leidenschaft, die ihn nie wieder verlassen hat. Natur ist für ihn „Abschalten und Ausgleich“ vom Bürojob als Produktmanager. Zugleich teilt er seiner Lust am Wandern täglich mit Tausenden.
Viel Austausch
Denn seit zwei Jahren schreibt Jens in seinem „Hiking-Blog“ über seine Leidenschaft. Was mit Tour-Berichten und Routen-Tipps begann, ist schnell gewachsen – zu einem Forum für monatlich gut 7000 Wandersleute von heute. „Es hat sich sehr schnell sehr viel Austausch mit anderen Interessierten entwickelt“, sagt er. Dabei geht es gar nicht um exotische Ziele oder ausgefallene Touren. „Sondern darum, dass die Menschen einfach wieder mehr nach draußen wollen“. Die Reichweite des „Hiking-Blogs“ haben schnell auch kommerzielle „Outdoor“-Ausstatter entdeckt. Und so macht der Dortmunder mittlerweile Produkt-Tests für große Firmen. „Die Hersteller erhoffen sich dadurch Rückmeldungen aus der Szene “.
Hohe Ansprüche
Die modernen Naturfreunde haben hohe Ansprüche. Die Jacke muss super-luftdurchlässig, der Stoffs superleicht sein, Schuhe, Rucksäcke und Ernährung gibt’s in allen Varianten. „Das entwickelt sich unglaublich schnell“, sagt Jens. Ein Milliardengeschäft, das auch Dortmund erreicht hat. In der Innenstadt wetteifern gleich sechs Geschäfte auf engem Raum, vor kurzem erst eröffnete die Schweizer Marke „Mammut“ im Lensing-Carrée einen großen Laden.
„Das Wandern stirbt nicht aus“, meint Jens. Und schließt damit auch die vielen Tausend Wanderer aus dem Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) oder Naturfreunde-Gruppen ein. Es geht für alle um das, was schon Opa wollte – mal an die Luft kommen.
Felix Guth / Ruhr Nachrichten