Praxistest: Yeti Purity Daunenjacke

Besser hätte das Timing nicht sein können: Kurz vor meinen Urlaub in den Bergen, haben mich die Bergfreunde gefragt, ob ich nicht mal eine Daunenjacke testen möchte.

Und da es im Oktober in den Bergen auch schon mal kälter sein kann und ich eine Bergtour geplant hatte, habe ich mich nicht lange bitten lassen. Und so traf, wie ich es von den Bergfreunden gewohnt bin, kurze Zeit später das Purity Lightweight Down Jacket von dem deutschen Outdoor-Spezialisten Yeti bei mir ein.

Warum eine Daunenjacke?

Eine gute Daunenjacke bieten immer noch den besten Schutz vor extremer Kälte und gegen Auskühlung, denn die Wärmeeigenschaft von Daunen ist unschlagbar. Daunen haben das beste Verhältnis von Wärme und Gewicht. Und auch das Packmaß ist unerreichbar. Daneben ist das Naturprodukt Daunen ein natürlicher, mollig warmer Wärmespender. Bei Nässe kommen Isolationsjacken mit Daunenfüllung allerdings an ihre Grenzen, da die Daunen dann verkleben und ihre Isolierfähigkeit und Wärmefunktionen nach lassen. In feuchter Umgebung ist Kunstfaser daher die bessere Wahl, weil es selbst bei Feuchtigkeit seine isolierenden Eigenschaften beibehält.

Dennis hat in seinem Outdoor-Blog einen sehr informativen Artikel über Daunenjacken geschrieben. Dieser behandelt die Vor- und Nachteile von Daunenjacken und gibt Tipps zum Kauf und der Benutzung. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Daunenjacke anzuschaffen, sollte den Artikel vorher mal lesen.

Yeti Purity Men‘s Lightweight Down Jacket

Die nahezu gewichtslose Purity Daunenjacke stammt aus der Companyon-Kollektion von Yeti. Unter dem Label „Companyon“ entwirft die auf Highend-Outdoor-Daunenschlafsäcke und -Jacken spezialisierte Manufaktur mit Sitz in Görlitz professionelle Ausrüstung mit extrem kleinen Packmass. Das Gewicht der Ultra-Light-Weight-Bekleidung ist dank der „Next to Nothing Technology“ kaum spürbar.

Denn Yeti verarbeitet für alle Companyon-Produkte nur die derzeit leichtesten und exklusivsten Materialien. So wiegt das daunendichte Ripstop-Nylon- Gewebe nur 25 Gramm pro Quadratmeter. Das Garn hat die Größe von einem Zwanzigstel eines menschlichen Haares und 1.000 Kilometer Garn wiegen nur 140 Gramm. Trotzdem ist das Gewebe reißfest und dazu noch atmungsaktiv, isolierend und wasserabweisend.

Bei der Purity werden Europäische Gänsedaune mit 800er Fillpower und einer 95/5er Mischung von Daune zu Federn verarbeitet. Der Fillpower-Wert beschreibt, wie viel Cubic-Inch (Abkürzung: cuin) Volumen eine Unze (28,35 g) Daune einnimmt. Je höher der Wert, desto besser die Isolation. Bei Spitzenqualitäten, wie sie in der Purity verwendet werden, liegt er über 800 cuin. Yeti verarbeitet ausschließlich Qualitätsdaunen von europäischen Bauernhöfen, die nicht von lebenden Gänsen stammen. Diese Markendaunen heißen bei Yeti „Crystal Down“ und erreichen die hohe Qualitätsstufe des Ökotex-Standards 100.

Der Frontreißverschluss der Purity ist durchgehend, mit einem Windschutz hinterlegt und hat eine Feinabdeckung. Der Saum kann per elastischen Schnürzug einhändig auf beiden Seiten verstellt werden. Sie hat zwei Reißverschlußtaschen an den Seiten und lässt sich in einer der Seitentaschen winzig klein verpacken. Alle Reißverschlüsse sind vom weltgrößten Reißverschlussproduzenten YKK. Elastische Ärmelbündchen runden die Ausstattungsmerkmale ab.

Details

  • Gewicht: 230g (in der Größe L, nachgewogen)
  • Packmaß: 22 x 10 x 10 Zentimeter
  • Material: LightyGram, Super Light Weight, Micro Rip Stop Nylon (100% Nylon)
  • Fillpower: 800+ cuin
  • Füllung: 95/5 Crystal Down
  • Farbe: black, brown, garnet, treetop, light grey
  • Größe: S-XXL
  • Preis: ab 299,95 Euro

Praxistest

Als das Paket von den Bergfreunden an kam und ich die Jacke ausgepackt habe, war ich total überrascht wie unglaublich leicht die Jacke ist – wirklich ein Hauch von Nichts. Auch das Außenmaterial ist sehr dünn und fühlt sich seidig weich an. Alle Nähte, Reißverschlüsse und Applikationen sind hochwertig verarbeitet. Und die Purity sieht auch noch richtig schick aus! Kein Wunder, dass sie den renommierten Design-Preis „Red Dot“ in Gold verliehen bekommen hat. Durch ihr modisches Design, ist die Purity für richtige Outdooraktivitäten schon fast viel zu schade.

Da die Purity meine erste Daunenjacke ist, war ich zuerst positiv überrascht wie anders sich die Wärme einer Daunenjacke anfühlt: Dieses kuschelige, mollige Wärmegefühl ist angenehmer, als ich es von meiner Isolationsjacke mit Kunstfaserfüllung kenne. Daunen wärmen definitiv behaglicher. Leider hat das Purity Jacket durchgesteppte Nähte. Das hat den Nachteil, dass sich Kältebrücke zwischen den einzelnen Daunenkammern bilden können und somit nicht für eine gleichmäßige Isolationsleistung gesorgt wird. Bei extremer Kälte macht sich dies sicherlich bemerkbar.

Passform und Schnitt

Die Passform der Purity ist körpernah und man sieht in ihr nicht gleich aus wie ein Michelin-Männchen. Trotzdem spannt die Jacke nicht am Körper und auch die Bewegungsfreiheit ist gut. Ich kann sie problemlos unter einer Funktionsjacke anziehen. Der Schnitt ist etwas kürzer, aber bei mir wird die Hüfte und der Rücken ausreichend geschützt. Der Kragen ist hoch geschnitten und auch mit Daunen gefüttert, damit auch der Hals warm bleibt. Die Ärmel sind lang genug und die Ärmelbündchen bestehen aus einem dehnbaren Gummiband. Dadurch rutschen die Ärmel bei Bewegung nicht so schnell hoch und kalte Luft kann auch nicht so leicht eindringen.

Ausstattung und Bedienung

Die Ausstattung fällt eher schlicht aus: Die Purity hat einen Frontreißverschluss, der mit einem Windschutz hinterlegten ist und eine Feinabdeckung hat, zwei Schubtaschen mit Reißverschlüssen und einen verstellbaren Saum. Ein verschließbare Innentasche hat sie leider nicht. Schönes Detail: Die Reißverschlüsse der Schubtaschen haben ebenfalls eine Abdeckung. Die Bedienung der Jacke ist gut. Alle Reißverschlüsse laufen leichtgängig, der Frontreißverschluss verfängt sich allerdings ab und zu in der dünnen Feinabdeckung. Beim schließen muss man daher vorsichtig sein. Der Saum kann mit den beiden einhändig zu bedienenden Hüftzügen leicht verstellt werden, damit alles gut sitzt und keine Wärme entweichen kann.

Gewicht und Packmass

Die Purity lässt sich für den Transport in einer der Seitentaschen verpacken. Wahnsinn, wie ultra kompakt komprimierbar die Jacke ist: Ist sie in der Seitentasche verstaut, hat man nur noch ein kleines Päckchen. Dadurch nimmt sie im Rucksack kaum Platz weg und mit ihren 230 g fällt sie auch sonst nicht groß ins Gewicht. Ein echtes Leichtgewicht. Man merkt, dass Yeti wirklich um jeden Millimeter Packmass und jedes Gramm Gesamtgewicht gekämpft hat. Mit der Trageschlaufe an der Seite des Beutels kann man die Jacke auch gut außerhalb des Rucksackes befestigen.

Wärmeleistung und Klimakomfort

Soweit der erste Eindruck und die nackten Tatsachen. Aufgrund des warmen, spätsommerlichen Wetters, konnte ich während meines Urlaubs Anfang Oktober im Tölzer Land alles gebrauchen, nur keine Daunenjacke. Und so konnte die Purity erst mal im Schrank bleiben – kurze Hose und T-Shirt waren dafür angesagt. Für den Urlaub sehr schön, für den Test einer Daunenjacke aber leider keine guten Bedingungen. Aber dann stand meine Bergtour auf den Schafreuter auf den Programm und ich habe die Purity in den Rucksack gepackt.

Oben auf dem Schafreuter konnte ich bei der Gipfelrast die Purity als Schutz vor Auskühlung dann gut gebrauchen. Denn ich war durchgeschwitzt und auf dem Gipfel wurde es mir durch den Wind sehr schnell kalt. Und so habe ich die Purity ausgepackt und übergezogen. Sofort wurde es mir kuschelig warm und ich konnte die Pause gemütlich ohne frieren genießen. Die windabweisenden Eigenschaften der Jacke waren oben auf dem Berg sehr gut und sie hat super isoliert.

Am letzten Tag des Urlaubs wurde es dann noch mal richtig kalt und es fiel sogar Schnee! Innerhalb einer Woche haben wir mit Sommer, Herbst und Winter drei Jahreszeiten erlebt. Und so konnte ich die Purity doch noch bei kälteren Temperaturen und bei Schneefall testen. Auch bei ca. 0° Grad hat die Purity gut vor Kälte geschützt und für ein angenehmes Körperklima gesorgt. Auf dem Außenmaterial sind die Schneeflocken liegen geblieben und durch die wasserabweisende Imprägnierung konnte ich später das geschmolzene Wasser restlos abklopfen. Das Material ist aber keinesfalls wasserdicht, hält aber durch den Nässeschutz zumindest ein paar Regentropfen stand.

Mein Fazit

Das Purity Lightwight Down Jacket von Yeti ist eine ultraleichte und extrem kompakt komprimierbare Daunenjacke mit einer guten Wärmeleistung. Yeti kombiniert mit der Purity Design und Funktion in einer stylischen, hochwertigen Jacke aus besten Materialien. Die Purity eignet sich für unterwegs auf Tour und macht auch in der Stadt eine gute Figur. Dadurch ist sie perfekt geeignet für ein breites Einsatzspektrum. Einzig die durchgehenden Nähte, sind ein echter Minuspunkt.

Anmerkung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von den Bergfreunden für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Bei diesen Online-Shops, kannst Du die Yeti Purity Lightwight Down Jacket zum Beispiel kaufen:

Über Yeti

Die Yeti GmbH ist eine innovative Manufaktur für Produkte im Outdoor-Premiumbereich. Dazu zählen die leichtesten Daunenschlafsäcke der Welt sowie Expeditionsbekleidung und Daunenbekleidung in Form von Jacken, Mänteln und Westen. Die preisgekrönten Yeti-Produkte sind hoch innovativ, superleicht und stark komprimierbar.

Weitere Informationen zur Marke Yeti und einem Händlernachweis findet ihr unter: www.yetiworld.com

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für den feinen Bericht! Ich musste allerdings auch nicht mehr überzeugt werden, da ich schon das kleinen Brüderchen ohne Ärmel besitze…hört auf den Namen „Solace“ und hat sich schon an so manchem Tag als ultraleichtes Wärme Backup bewährt. ;-)

  2. Sehr schöner Testbericht und gute Fotos. Vielen Dank auch für den netten Hinweis auf meinen Blog! Die Yeti-Produkte gefallen mir echt gut. Habe die Jacke ja selbst schon in den Händen gehalten und bin sehr angetan. Leider habe ich dann doch schon die eine der andere Daunenjacke im Schrank, sodass ich mich echt beherrschen musste bei der Yeti Purity nicht zuzugreifen.

  3. Ich habe kürzlich die Mountain Equipment Arete Daunenjacke bestellt, die Yeti war mir dann doch zu teuer. Die Yeti ist dafür aber auch ein gutes Stück leichter als die ME Jacke. Na mal sehen … auf jeden Fall gibt es dann auch einen Bericht ;)

  4. Netter bereicht. Suche gerade auch noch was leichtes zum Drüberziehen. (Für den Notfall)

    Na ja – optisch gibts auf jeden Fall schönere würde ich sagen.

    Gruß Martin

    • Hi Martin, danke. Leicht ist die Purity auf jedenfall, aber halt auch sehr modisch. Muss man mögen. Für deine Nordkap-Tour oder für Grönland vielleicht auch nicht das Richtige. Sehe gerade, deine Seite hat einen neues Design – Gefällt mir!

  5. Cooler Bericht und die Jacke sieht auch super aus. Was mir an Yeti auch sehr gefällt, ist, dass hier nicht nur auf Qualität und Optik geschaut wird, Yeti ist auch echt vorbildlich am Weg, was Tierschutz angeht. Ich bin zwar zugegebenermaßen nicht ganz vorn dabei bei den Tierschützern und Pelzdemos gehe ich auch gern aus dem Weg, aber wenn man weiß, dass ein Produkt nachhaltig und unter guten Bedingungen produziert wurde, tut das schon auch gut :)
    LG Julia

  6. Pingback: Bergtour auf den 2.104 m hohen Schafreuter - Hiking Blog

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