Praxistest: Houdini Power Air Houdi – Nachhaltige Fleecejacke aus Polartec Power Air

Mit Power Air hat der amerikanische Funktionstextil-Experte Polartec eine Stofftechnologie entwickelt, die die Faserablösung nachweislich reduziert, robust ist und hervorragende Wärmeisolation bietet.

Die schwedische Outdoor-Marke Houdini war Launchpartner des neuen Stoffes und präsentierte mit dem Power Air Houdi eine Fleecejacke, die fünfmal weniger Fasern verliert als andere hochwertige Midlayer-Fleece.

Ob der Power Air Houdi in der Outdoor-Praxis und in Sachen Nachhaltig überzeugen kann, erfährst Du in meinem Testbericht.

Houdini Power Air Houdi

Der Power Air Houdi ist ein echter Klassiker von Houdini und kam bereits 2003 auf den Markt. Seitdem ist die klassische Fleecejacke nahezu unverändert geblieben. In der neusten Generation verwendet Houdini jedoch die neue Stofftechnologie Polartec Power Air.

Die Jacke hat eine verstellbare Kapuze, zwei Seitentaschen sowie einen anpassbaren Saum. Mit seiner schlanken Passform und verlängerten Ärmeln mit Daumenschlaufen soll sich das Power Air Houdi als perfekter Midlayer eignen, soll aber auch gut als Außenschicht getragen werden können.

Die glatte, reibungsarme Oberfläche von Polartec Power Air soll daneben durch eine lange Lebensdauer punkten, ist Bluesign zertifiziert und besteht zu 54% aus recycelten PET-Flaschen.

Polartec Power Air

Mit Polartec Power Air hat Polartec eine Stofftechnologie entwickelt, die die Faserablösung beim Waschen nachweislich reduziert. 

Durch eine besondere Stricktechnik werden zwei Oberflächen so miteinander verbunden, dass individuelle Lufttaschen entstehen, die mit losen Fasern gefüllt werden und somit besonders gut Wärme speichern.

Die äußere Hülle fungiert gleichzeitig als Schutzbarriere, die das Ablösen von Mikrofasern verhindert. Dadurch gibt Power Air fünfmal weniger Fasern ab, als andere hochwertige Midlayer-Fleece.

Polartec Power Air wurde vom World Textile Information Network mit dem „Future Textile Award 2018” als beste Innovation in der Kategorie „Nachhaltige Textilien“ ausgezeichnet.

Details

  • Polartec Power Air Technologie
  • Material: 54% recyceltes Polyester, 38% Polyester und 8% Elasthan
  • Feste Kapuze
  • Hoher Kragen mit Kinnschutz
  • Zwei-Wege-Front-Reißverschluss
  • Zwei Seitentaschen mit Reißverschlüssen
  • Daumenschlaufen
  • Verlängerter Rücken
  • Größen: S-XXL (Herren), S-XL (Damen)
  • Gewicht: 700 g (Größe L, nachgewogen)
  • Preis: 199,95 Euro (UVP)

Praxistest

Ich trage den Houdini Power Air Houdi seit dem letzten Herbst, hatte ihn regelmäßig bei verschiedenen sportlichen Aktivitäten und im Alltag an und habe ihn ausgiebig bei mehreren Bergtouren in den Allgäuer Alpen getestet.

Der Houdini Power Air Houdi im Test


Transparenzhinweis: Der Houdini Power Air Houdi wurde mir kostenlos von Polartec für den Test zur Verfügung gestellt. Es wurde kein Einfluss auf den Inhalt genommen und der Testbericht spiegelt meine eigene Meinung wieder.


Erster Eindruck

Der Power Air Houdi hat ein klassisches und schnörkelloses Design. Eben ein echter Klassiker.

Gerade in schwarz sieht er zudem elegant aus und gefällt mir persönlich richtig gut. Weil Schwarz zeitlos ist, Problemzonen kaschiert und gerade bei Outdoor-Aktivitäten vorteilhaft ist: Die Nichtfarbe ist unempfindlicher gegenüber Verschmutzung und kann Körperwärme besser nach außen leiten.

Die Außenseite des Hoodys ist glatt und leicht wabenförmig und unterscheidet sich auch damit von Polartec Power Stretch. Auf der Innenseite sind die Waben deutlich ausgeprägter und sind dadurch zumindest auf der nackten Haut deutlich spürbar.

Spürbar ist auch das Gewicht: Der Power Air Houdi ist konstruktionsbedingt und aufgrund der Ausstattung nicht gerade ein Leichtgewicht. Dafür ist der Hoody aber auch extrem hochwertig verarbeitet. Die Nähte sind mehrfach vernäht, gleichmäßig, haben eine kleine Stichlänge und liegen flach auf. Zudem sind alle Einfassung mit Nähten verstärkt.

Schnitt und Passform

Der Hoody ist körpernah geschnitten und kann dadurch perfekt als Midlayer unter einer Außenjacke getragen werden. Bei einer Größe von 1,82 m und einem Gewicht von 84 kg sitzt der Power Air Houdi bei mir in der Größe L figurbetont und passt optimal. Der Rücken ist länger geschnitten und reicht bei mir halb über das Gesäß.

Durch die Daumenschlaufen an den Ärmeln rutschen diese bei ausladenden Bewegungen oder beim anziehen einer Jacke nicht hoch. Was gerade bei einem Midlayer für mich ein wirklicher Pluspunkt ist.

Ausstattung und Bedienung

Der Hoody hat zwei seitlichen Einschubtaschen die ausreichend Platz für Kleinigkeiten bieten. Wird er als äußere Schicht getragen, werden diese jedoch von dem Rucksack- oder Klettergurt verdeckt. Auf der Innenseite befinden sich zwei größere, nicht verschließbare Taschen. 

Die gut geschnittene Kapuze lässt sich per elastischen, jedoch nicht fixierbaren Zugbändern eng an den Kopf anpassen. Der Saum kann mit zwei elastischen Zugbändern ebenfalls verstellt werden. Die Enden der Zugbänder und die dazugehörigen Stopper befinden sich jedoch in den Taschen und lassen sich leider nicht einhändig benutzen, was die Bedienung ziemlich umständlich macht. 

Geschlossen wird die Jacke über einen Zweiwege-Frontreißverschluss, der mit einer Windschutzleiste hinterlegt ist und im oberen Bereich mit einem Kinnschutz versehen ist.

Der Frontreißverschluss lässt sich in zwei Richtungen öffnen, was in der Praxis für mehr Bewegungsfreiheit (z.B. beim Klettern oder Biken) und für eine bessere Belüftung sorgt.

Die Reißverschlüsse vom Marktführer YKK laufen gewohnt leichtgängig, ohne zu verhaken. Da die Zipper an den Taschen keine Anhänger haben, lassen sie sich jedoch nicht so gut mit Handschuhen greifen. Ist für mich aber bei einem Midlayer auch nicht so entscheidend.

Was mir an dem Power Air Houdi besonders gut gefällt: Die Ärmelbündchen fallen etwas länger als gewöhnlich aus und das Material ist auch dicker. Benutzt man die Daumenschlaufen, wird auch ein Großteil der Hände schön warm gehalten. Besser geht es nicht!

Trage- und Klimakomfort

Weil das Wetter während unseres Urlaubs im Herbst in den Allgäuer Alpen sehr mild war, habe ich den Power Air Houdi bei mehreren Wanderungen als oberste Bekleidungsschicht getragen. Dabei hat sich der Houdi durch das elastische Material sehr bequem getragen und hat jede Bewegung mitgemacht.

Das Material ist atmungsaktiv und nimmt durch die wabenförmige Struktur Schweiß gut von der Haut auf und transportiert die Feuchtigkeit nach außen. Dadurch bleibt der Körper bei Anstrengung angenehm trocken und der Klimakomfort ist top. Auch weil das Material zwar windabweisend ist, aber den Wind nicht ganz abhält. Daher trägt sich der Houdi gerade als äußere Schicht schön luftig.

Bei den Pausen auf den Gipfeln wurde es mir jedoch nur in dem Houdi schnell kühl, weil der Wind spürbar durch das Material geht. Wird der Power Air Houdi jedoch als mittlere Schicht getragen, speichern die einzelnen Luftkammern die Körperwärme und sorgen so für eine gute Wärmeisolation. Durch die elastischen Pulswärmer und den Kordelzug im Saum, wird außerdem die Wärme in der Jacke und die Kälte draußen gehalten.

Der Kragen des Power Air Houdi ist schön hoch geschnitten und ich kann mich bei ungemütlichen Wetter ideal dahinter verkriechen. Dank Kinnschutz und hinterlegter Windschutzleiste kratzt und zwickt der Reißverschluss dabei auch nicht unangenehm am Kinn oder verfängt sich im Bart. Zusammen mit der eng anliegenden Kapuze schützt der hohe Kragen bei Bedarf den Kopf ausgezeichnet vor Kälte und Wind.

Die Außenseite des Polartec Power Air ist mir einer dauerhaft wasserabweisenden Ausrüstung versehen, die Regentropfen abperlen lässt. Was für mich persönlich aber nicht wichtig ist, da ich bei Regen sowieso eine Hard- oder Softshell überziehen würde.

Nachhaltigkeit

Ich trage den Houdini Power Air Houdi jetzt seit 5 Monaten regelmäßig und bis jetzt hat sich auf der Außenseite noch kein Peeling gebildet und es haben sich keine sichtbaren Fasern abgelöst. Die Oberfläche ist immer noch so glatt, wie am ersten Tag.

Inwieweit beim waschen tatsächlich weniger Mikrofasern ausgespült werden, kann ich leider nicht beurteilen, da ich keinen so großen Waschbeutel habe. Ich habe jedoch den Eindruck, dass sich durch die Stoffkonstruktion und den festen Oberstoff tatsächlich weniger (Mikro)fasern ablösen.

Zudem wurde Polartec Power Air sicherlich nicht ohne Grund mit dem „Future Textile Award 2018” als beste Innovation in der Kategorie „Nachhaltige Textilien“ ausgezeichnet.

Mein Fazit

Das Houdini Power Air Houdi ist eine innovative Fleecejacke, die Funktion und Nachhaltigkeit mit zeitlosen Design verbindet. Der Power Air Houdi besteht nicht nur größtenteils aus recycelten Garn, sondern ist durch die Polartec Power Air Stofftechnologie auch besonders robust und verliert weniger Mikrofasern.

Im Test hat mich der Power Air Houdi vor allem durch seinen hohen Tragekomfort und sein flexibles Einsatzgebiet überzeugt: Als äußere Schicht bietet er eine hohe Atmungsaktivität und als mittlere Schicht isoliert er die Körperwärme.

Besonders gut haben mir auch die perfekt konzipierten Ärmelbündchen gefallen. Die schwierige Verstellmöglichkeit des Saums in den Taschen und das für eine Fleecejacke recht hohe Gewicht sind zwar nicht optimal, lassen sich aber verschmerzen.

Die Houdini Power Air Houdi ist im stationären Fachhandel sowie bei diversen Onlineshops erhältlich.

Weitere Testberichte

Anmerkung: Der Houdini Power Air Houdi wurde mir freundlicherweise von Polartec kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

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