Warum ausreichend Trinken auch beim Wandern im Winter wichtig ist

Beim Wandern in den Sommermonaten ist eigentlich klar, dass Du ausreichend und regelmäßig trinken solltest. Aber beim Wandern im Winter, benötigt Dein Körper genauso viel Wasser wie im Sommer. Selbst wenn Du wegen der Kälte weniger Durst verspürst.

In diesem Artikel erfährst Du, warum es so wichtig ist, auch bei kalten Temperaturen auf Deinen Flüssigkeitshaushalt zu achten und Du bekommst ein paar hilfreiche Tipps zum Thema Trinken beim Winterwandern.

Warum Trinken beim Wandern so wichtig ist

Der Mensch besteht zu großen Teilen aus Wasser und der menschliche Stoffwechsel funktioniert nur, wenn dem Körper ausreichend Wasser zur Verfügung steht.

Ein Erwachsener benötigt laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. durchschnittlich etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag. Ein Teil wird automatisch durch die Nahrung aufgenommen und ca. 1,4 Liter muss durch Trinken zugeführt werden. 

Durch körperliche Anstrengung und bei Hitze sowie trockener, kalter Luft verliert der Körper schneller Flüssigkeit und der Bedarf an Wasser steigt.

Wird der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, werden die Körperfunktionen gestört, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab und es stellen sich unterschiedliche Beschwerden ein, die am Ende sogar zum Tod führen.

Tipp: Mit dem praktischen Rechner von den Bergfreunden kannst Du Deinen individuellen Flüssigkeitsbedarf berechnen.

Im Sommer ist trinken einfacher

Trinken ist also notwendig, um die körperliche Leistungsfähigkeit und geistige Konzentration zu erhalten. Beim Wandern in den Sommermonaten erinnert die Hitze Dich automatisch daran, etwas zu trinken. Durch das Schwitzen verliert der Körper schnell Flüssigkeit und das Durstgefühl setzt automatisch ein. 

Durch die niedrigeren Temperaturen im Winter und der besseren Möglichkeit der Regulierung der Körpertemperatur durch die dickere Kleidung schwitzt Du jedoch weniger und bekommst erst viel später Durst. Handschuhe und dicke Kleidung machen es zudem umständlicher, einen Schluck Wasser zu trinken und Du bleibst viel seltener stehen.

Dein Körper arbeitet auch im Winter schwer

Beim Winterwandern reagiert Dein Körper anders als bei höheren Temperaturen. Bei kalten Temperaturen ist die Luft trockener und Dein Körper muss die Atemluft befeuchten und aufwärmen. Dadurch verlierst Du mit jedem Atemzug auch Flüssigkeit.

Tipp: Mit einem dünnen Tuch vor dem Mund kannst Du diesen Effekt minimieren und Deine Atemwege schützen. 

Aber nicht nur Deine Lungen haben es schwerer, auch Dein Körper muss mehr leisten, weil er durch die dickere, mehrlagige Kleidung mehr Gewicht tragen muss. Und wenn Schnee liegt, ist es zudem viel anstrengender zu laufen.

Und da der Schweiß an der trockenen, kalten Luft schneller verdunstet, merkst Du vielleicht gar nicht, dass Du schwitzt. Du fühlst Dich nicht so durstig und trinkst weniger.

Das bedeutet, dass Du im Winter viel stärker selbst auf die Flüssigkeitsaufnahme achten musst, um nicht zu dehydrieren. Aber durch einen Trinkplan kannst Du dem leicht vorbeugen.

Vor der Wanderung

Nicht nur im Winter, sollte Dein Flüssigkeitshaushalt bereits ausgeglichen sein, wenn Du zum Wandern aufbrichst. Daher solltest Du vorher schon genug getrunken haben. Mehr als nötig trinken bringt allerdings nichts, da zu viel Flüssigkeit einfach wieder ausgeschieden wird.

Tipp: Wie gut Dein Körper mit Flüssigkeit versorgt ist, kannst Du ganz einfach selbst testen: Wenn Dein Urin hellgelb ist, dann ist Dein Flüssigkeitshaushalt in Ordnung. Wenn Dein Urin allerdings dunkelgelb ist, ist Dein Körper bereits dehydriert und Du solltest Wasser trinken.

Wie Du beim Winterwandern ausreichend trinkst

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Du sicherstellen kannst, dass Du auch bei einem verdrängten Durstgefühl beim Winterwandern nicht dehydrierst.

Bereits nach einer Stunde Wanderung solltest Du eine erste Trinkpause einlegen und ca. 0,3 Liter trinken. Danach im Idealfall alle 30 Minuten ein paar kleine Schlücke (etwa ca. 0,2 Liter) trinken, auch wenn Du gerade keinen Durst hat.

Um dies zu gewährleisten, kannst Du den Timer Deiner Uhr oder Deines Smartphones so einstellen, dass Du alle 30 Minuten an das Trinken erinnert wirst. Oder Du gewöhnst Dir an, jedes Mal etwas zu trinken, wenn Du stehen bleibst, um z.B. Atem zu holen, die Aussicht genießt, ein Tier beobachtest oder die Karte überprüfst.

Tipp: Wenn Du unterwegs häufig urinieren musst, hast Du zu viel getrunken.

Das größte Hindernis beim Winterwandern etwas zu trinken ist jedoch, dass sich das Trinken viel umständlicher gestaltet. Du musst  erst die Handschuhe ausziehen und den Rucksack absetzen, um an Deine Trinkflasche zu kommen. Dabei sind Deine Hände der Kälte ausgesetzt und Du kühlst aus.

Tipp: Um dies zu vermeiden, solltest Du auch im Winter ein Trinksystem benutzen. 

Trinksysteme haben den entscheidenden Vorteile, dass Du ohne anzuhalten immer mal wieder einen Schluck trinken kannst und Du dafür nicht extra die Handschuhe ausziehen musst.

Eine Auswahl an Trinksystemen und Zubehör für den Winter findest Du hier:

Aber Vorsicht: Bei Minustemperaturen friert auch das Wasser im Trinkschlauch ein. Daher solltest Du das Wasser nach dem trinken aus dem Schlauch zurückblasen. Auch spezielle Isolierungen für den Trinkschlauch und den Trinkbeutel schützen im Winter das Wasser vor dem gefrieren.

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Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Jens,
    Trinkblasen sind leider wirklich eher etwas für Tagestouren im milden Winter. Wer im Zelt übernachtet (muss ja gar nicht die Wintertour in Skandinavien sein), muss sie über nacht unbedingt ausleeren, sonst schleppt man eine Eisblase. Schon meine Nalgene im Rucksack (also in Bewegung) direkt am Rücken hat am Ende des Tages auf Wintertour immer Eisbildung. Aber die verkraftet es, dass ich heiß nachkippe. Zur längeren Aufbewahrung kommen daher eigentlich nur Thermoskannen in Frage. Und heißer Tee stillt nicht nur den Durst, er gibt auch Wärme.

  2. Hi Jens. Sehr gute Tipps, die du da untergebracht hast. Mit einer Trinkblase kann man aber keinen Tee trinken oder? Oder gibt es extra eine dafür? Darauf werde ich bei der nächsten Winterwanderun achten. Liebe Grüße und einen schönen Abend
    Oliver :D

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