Heute öffne ich das 13. Türchen vom Outdoorblogger Adventskalender 2015 und du erfährst, was mich bei einer Wanderung zur Weißglut bringen kann:
Wandern bedeutet für mich Erholung und Entspannung pur. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die mich während einer Wanderung gelegentlich so richtig nerven können. Welche das sind, erfährst du in diesem Artikel.
10 Dinge, die mich gelegentlich beim Wandern zur Weißglut bringen
1. Ausgelaufene Trinkblase
Bei mir schon fast der Klassiker: Ich vergesse regelmäßig nach dem Befüllen meiner Trinkblase das Trinkventil auf „OFF“ zu drehen. Und nach dem ich die volle Trinkblase in das dafür vorgesehenen Fach im Rucksack verstaut haben, stelle ich gerne mal den Rucksack im Flur oder im Auto genau auf das Trinkventil.
Welches sich dann öffnet und stetig das kostbare Nass von sich gibt. Was mir natürlich erst kurz vor dem loslaufen auffällt. Deshalb musste ich schon so manche Tour mit einem durchnässten Rucksack beginnen und unterwegs mit weniger Wasser auskommen. Was mich jedesmal tierisch aufregt.
Daher: Vergewissere dich immer, dass deine Trinkblase oder deine Flasche beim Transport nicht auslaufen kann.
2. Etwas Wichtiges vergessen
Kommt bei mir zum Glück eher selten vor. Aber wenn doch, könnte ich mich jedesmal schwarz ärgern. Ich habe schon mal eine Wanderkarte vergessen, eine Sonnenmütze (und genau an dem Tag knallte die Sonne natürlich ohne Ende) oder auch den dringend benötigten Zusatzakku für mein iPhone.
Mein Tipp: Um dies zu vermeiden, benutze am besten eine Packliste. Ich verwende die Mammut Packing List App.
3. Vergessen die Routenaufzeichnung zu starten
Finde ich immer besonders ärgerlich. Besonders wenn ich erst nach einigen Kilometern bemerke, dass ich die Aufzeichnung nicht gestartet habe. Einige Male bin ich nur deshalb wieder umgekehrt und zurück zum Startpunkt gelaufen.
Mein Tipp: Falls du deine Wanderungen aufzeichnest, checke immer zum Beginn, ob du die Aufzeichnung gestartet hast und es auch funktioniert.
4. Klappern im Rucksack
Kurz nach dem los laufen oder nach einer Pause klappert es auf einmal bei jedem Schritt, aus einem mir völlig unerfindlichen Grund, in meinem Rucksack. Dummerweise bemerke ich dies erst nach dem ich Schulter- und Brustgurt wieder richtig angepasst habe.
Deshalb wieder stehen bleiben möchte ich dann meistens auch nicht. Was mache ich also? Ich hüpfe und wackel mit dem Rucksack und versuche dadurch das Klappern zu beseitigen. Was natürlich nie klappt und ich dann doch irgendwann völlig entnervt stehen bleibe und den Rucksack aus und wieder ein packe.
Mein Tipp: Vergewissere dich vor dem los gehen, dass deine Sachen klapperfrei im Rucksack verstaut sind.
5. Schnürsenkel die ständig aufgehen
Gibt es eigentlich beim Wandern etwas, was mehr nervt, als Schnürsenkel die immer wieder von alleine auf gehen? Für mich nicht.
Mein Tipp: Ich habe mir mittlerweile eine Doppelschleife angewöhnt und genau das rate ich dir auch.
6. Einen Abzweig verpassen
Passiert mir oft, wenn ich mit anderen zusammen wandere und mich dabei angeregt unterhalte. Besonders oft, wenn ich mit meinem Schwager intensiv über ein Thema diskutiere.
Aber natürlich auch, wenn ich alleine unterwegs bin. Und wenn mir dann relativ spät auffällt, dass ich einen Abzweig verpasst habe, könnte ich echt ausrasten. Besonders wenn die Wanderung schon so ziemlich lang und anspruchsvoll ist und jeder zusätzliche Kilometer besonders weh tut.
Meine Empfehlung: Achte immer darauf, ob du noch auf dem richten Weg bist. Auch wenn du im Gespräch vertieft bist.
7. Kein (ansprechender) Pausenplatz
Am liebsten lege ich bei einer Wanderung nach der Hälfte der Strecke oder zur Mittagszeit eine längere Pause ein. Diese möchte ich dann aber auch gefälligst an einem besonders schönen Platz verbringen. Aber leider findet sich nicht immer genau auf der Hälfte oder um exakt 12 Uhr ein schöner und geeigneter Pausenplatz. Weshalb ich schon öfters einfach durchgelaufen bin. Ohne Pause.
Mein Tipp: Manchmal tut es auch ein ganz normaler Pausenplatz.
8. Müll in der Natur
Bei meinen Wanderungen stoße ich leider auch immer wieder auf Müll. Und jedesmal ärgere ich mich total darüber, dass einige Leute ihren Müll einfach in der Natur entsorgen. Ich werde so ein Verhalten nie verstehen.
Kein Tipp, sondern eine klare Aufforderung: Nimm deinen Müll wieder mit. Immer.
9. Nicht nachvollziehbare oder unsinnige Wegführung
Darüber ärgere ich mich meistens bei Premiumwanderwegen. Bei denen verläuft oft an einigen Stellen der Weg auf einmal ein paar Meter parallel zu einem geteerten Weg oder einer asphaltierten Straße.
Natürlich ist mir die Motivation der Wegmacher klar. Aber das Wandererlebnis wird für mich dadurch auch nicht besser. Ob ich nun auf dem ashaltierten Weg wandere oder eine paar Meter daneben. Nervt mich auch: Künstliche und völlig unnötige Schleifen, nur um auf ein paar Kilometer mehr zu kommen.
Mein Tipp: Laufe aus Protest trotzdem auf der Straße und kürze unnötige Schleifen aus Prinzip ab.
10. Vandalismus
Egal ob abgebrochene Wegweiser, beschmierte Informationstafeln oder zerstörte Schutzhütten. Mich ärgert blinde Zerstörungswut total. Dafür habe ich null Toleranz.
Mein Tipp: Melde zerstörte Wegweiser oder Schutzhütten dem zuständigen Wanderverein und wenn du jemanden bei Vandalismus erwischt, mach ein Foto und zeig ihn an.
Nach diesem Seelenstriptease interessiert mich: Was bringt dich beim Wandern zur Weißglut?
Anmerkung: Der Artikel ist Teil des Outdoor Blogger Adventskalender 2015, der von Sven von aufundab.eu ins Leben gerufen wurde. Jeden Tag bis Weihnachten öffnet ein anderer Outdoor-Blogger ein Türchen und präsentiert eine Geschichte.
Unter dem Hashtag #OutdoorAdvent15 oder bei aufundab.eu kannst du die Geschichten verfolgen.
Gestern hat sich auf Alpinfieber die zwölfte Tür geöffnet und wir haben erfahren, was Martin zu Pistenskitouren bewegt. Morgen öffnet sich das nächste Türchen bei Foxletics.
Ich wünsche dir einen schönen dritten Advent und viel Freude beim Lesen!
11. Sich beim Wandern unnötig zu ärgern ;)
Tipp: Dran denken, du wanderst freiwillig und zum Spaß und vor allem um den Unbillen des Alltags zu entkommen.
Allem was passiert einfach mit Gelassenheit entgegentreten, auch mal fremden Müll mitnehmen oder den liegenden Wegweiser wieder aufrichten.
Hahahaa, schön, dass nicht nur mir das eine oder andere passiert bzw mich aufregt :)
Das mit der Trinkblase kenn ich. Da ich auf meiner Fernwanderung aber darauf angewiesen bin, habe ich diese in eine extra Tüte gesteckt, damit im Fall des Falles zumindest die Sachen trocken bleiben!
Und ja, die Routenaufzeichnung. Das vergesse ich auch gerne mal. Denn eigentlich beginnt mein GPS-Gerät damit automatisch nach dem Einschalten, aber manchmal ist es eben schon vorher an.
Dann vergesse ich es aber auch einfach, weil ich dann endlich los möchte – und nach 5 km oder bei der ersten Pause fällt mir dann auf „Ooops! Da war was“.
Ja, die ausgelaufene Trinkblase. Ist mir auch schon öfters passiert, meistens in Autos und dann blöderweise nicht mal im eigenen. Da ärgern sich dann die anderen…
Aber sonst bin ich generell entspannt beim Wandern. Mich ärgert es eigentlich nur wenn jemand schneller ist als ich beim Trailrunning. Aber diesen Ärger wandle ich dann in die Motivation noch härter zu trainieren :D
Haha, sehr schöner Artikel. Da habe ich mich in einigen Punkten direkt wieder erkannt.
3. Rutenaufzeichnung habe ich auch schon manchmal vergessen zu starten. Oder vergessen zu beenden. Das ist dann auch echt blöd weil ich schon ein paar mal die Rückfahrt mit dem Auto mit in der Route hatte.
4. Klappern oder Quietschen im Rucksack, auch ein echter Dauerrenner ;-)
6. Abzweig verpasst: Klaro, passiert wahrscheinlich jedem manchmal. Wollte deshalb dann mal ne Abkürzung gehen und hab mich erst recht verlaufen.
7. Pausenplatz finden ist auch so ein Thema, hab aber meistens das Glück das ich zwar noch keinen finde wenn ich einen haben will aber dann nach einiger Zeit plötzlich ein schöner des Weges kommt.
8. Ja das ist furchtbar mit dem Müll in der Natur. Sollte an Platz 1 stehen. Ich habe deshalb vor kurzem eine Socialmedia/YouTube-Challenge gestartet unter dem Hashtag #NatureCleanUp – Damit das Thema ein bischen mehr ins Bewusstsein rückt. Es haben auch schon viele mitgemacht. Wäre ja vielleicht auch ein tolles Thema für eine Blogger-Challenge. Hier die Playliste dazu: https://www.youtube.com/playlist?list=PLJFeUOSzTUQMUUcs1pWvF21gsqnQrkrz7
Danke Dir Jens für diesen netten Artikel im Adventskalender.
Liebe Grüße
Jürgen
11. Der geeignete Schlafplatz
Der tolle Pausenplatz ist das eine Problem, ein geeigneter Schlafplatz ein anderes.
Entweder ist noch zuviel Zeit übrig, um den Tag zu beenden, oder es findet sich einfach keine geeignete Stelle.
Auf dem Höhenweg über Loch Ness gab es auf 5km partout nur die Schotterpiste und Abhang, dazu eine sehr steife Brise. Mit dem letzten Tageslicht habe ich meine Zelt dann in eine kleine Ausweichbucht gestellt und den Kontakt mit den Waldarbeitern riskiert.
Vom Unimog überfahren zu werden gehört nicht zu meinen 10 ways I want to die.
Kurz nach Killarney in Irland wollte das Moor nicht aufhören. Holzplanken, daneben knöcheltiefes Wasser. Dann ein Stück Wiese, aber direkt neben einem rauschenden Bach. Danach wurde es nur noch schlimmer, bis der Weg wieder etwas fester wurde. Sturm, peitschender Regen, dunkel wie im Schafspopo, dabei erst 16:30. Wer geht auch schon im Dezember nach Irland? Ich habe mein Zelt also dann DIREKT auf dem Weg aufgestellt.
Kaum liege ich danieder, höre ich entferntes Motorengeräusch, oder meine es mir einzubilden. Sehe ich Lichter? „Logisch“ fällt mir ein, „solange ich kein Licht sehe, ist alles gut“
Trotzdem habe ich in der Nacht kaum ein Auge zugemacht. Die einwändige Hundehütte wurde mir andauernd ins Gesicht gedrückt, der Sommerschlafsack war direkt durchnässt, während die 1kg schwere Winterjacke im Rucksack vor dem Zelt lag…
Am nächsten Morgen dann zwei Entdeckungen: direkt neben meinem Schlafplatz stand ein halb eingefallener Stall in einer Umfriedung, nur fünf Meter entfernt. Nach 3km Marsch traf ich dann auf ein Wohnmobil und mehrere Motocrossmaschinen. Das Motorengeräusch war keine Einbildung gewesen, denn es war das Wochenende einer Rallye um den Ring of Kerry. Juhu!
Ich bin froh, dass ich über die meisten Missgeschicke bzw. Dinge, die dich ärgern in der Regel lachen kann. Sich zu ärgern lohnt sich NIE! Eine Ausnahme gibt es allerdings: Der Schnürsenkel, der immer aufgeht. Bei mir immer der Linke. Wie kann das eigentlich sein?? ;)
Das klappern im Rucksack kann man wenigstens beheben. Mein Deuter quietscht seit Anbeginn immer wieder mal im Schulterbereich. So 10 cm neben den Ohren macht einen das verrückt.
Zur Trackaufzeichung: Sowas kann man doch daheim schön editieren. Möchte man das GPX anschließend anderen zur Verfügung stellen muss man es doch eh bearbeiten, oder?
Und zum Müllthema: Dass man nichts wegwirft versteht sich eigentlich von selbst. Man kann aber übrigens auch mal den Müll anderer aufsammeln.
Klappern im Rucksack! Schrecklich!!! :D Und manchmal findest man dann noch nicht mal auf Anhieb die Ursache allen Übels.
Bei Verschmutzung der Natur könnte ich wirklich ausflippen, es geht teilweise sogar so weit das ich den Leuten ihre Tüte hinterhertrage die sie 2 Meter neben einem Abfalleimer auf den Boden schmeissen.
Grüße
Florian
Jaja die gute Wegführung bei den Premiumwanderwegen :)
Oft stand ich auch schon mitten im Dickicht, weil an der entscheidenden Weggabelung kein Wegweiser stand oder dieser verwildert war…
LG Alex
Hallo Jens, mit Deiner Auswahl triffst Du für mich genau ins Schwarze! Da erkenne ich mich in den meisten Punkten (bis auf die ausgelaufene Trinkblase weil ich keine benutze) wieder. Danke für den schönen Artikel und liebe Grüße aus Limburg,
Jörg
Puh, da bin ich ja echt erleichtert, dass es euch nicht anders geht :-)
Ja Nr. 2. „Etwas Wichtiges vergessen“ kenne ich zum Glück nur sehr, sehr selten.
Das letzte Mal hatte ich in diesem Jahr auf einer kleinen Insel vor Island, den deckel meiner guten Thermosflasche vergessen.
Schön Teechen genossen, dann kam auf einmal Eile auf und schwupps war der Deckel auf der Insel geblieben und wir wieder auf dem Festland zurück.
Gaaaaanz doooof…
Das einzige was mich wirklich bei Touren aufregt ist Lärm. Egal ob es Motorräder sind, die man noch in 10 km Entfernung hört oder eine Horde von Leuten, die durch die Gegend plärrt. Lärm bedeutet für mich Stress und deswegen bin ich am liebsten abseits der Wege oder außerhalb der Saison bzw. wenn es geht unter der Woche unterwegs. Naja, und überfüllte Hütten bedeuten leider meistens auch Lärm und Stress…
was mich fast in den wahnsinn treibt sind leute, die nicht einfach mal in ruhe die natur genießen können, sondern laut rumkrakelen während der „unterhaltung“. da entspannt man grad schön und dann hört man diese lärmvandalen schon aus 500m entfernung. zum druff kloppen ;)
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