Funktionsunterwäsche ist bei Outdoor-Aktivitäten maßgeblich verantwortlich für ein angenehmes Körpergefühl. Sie muss Feuchtigkeit von der Haut weg transportieren, bei Kälte wärmen und bei Hitze kühlen.
Ob dieser Spagat der Patagonia Capilene 4 Pro Funktionswäsche-Kombi aus zwei verschiedenen Polartec-Materialien gelingt, habe ich die letzten Monate bei verschiedenen Winteraktivitäten getestet.
Patagonia Capilene Funktionswäsche
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Patagonia hat bei seiner Funktionswäsche vier unterschiedliche Capilene Stoffe für verschiedene Temperaturen und Aktivitäten im Programm. Diese unterteilen sich in Capilene 1 (Silkweight), Capilene 2 (Lightweight), Capilene 2 (Midweight) und Capilene 4 (Expedition Weight).
Patagonia verwendet für seine Capilene Funktionswäsche recyceltes Polyester mit einem Recycling-Anteil von mindestens 35 Prozent. Alle Capilene Produkte können in der Maschine gewaschen werden, sind bluesign-zertifiziert und mit dem dauerhaften Geruchshemmer Polygiene ausgerüstet.
Praxistest Capilene 4 Pro Zip-Neck
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Das speziell für den Wintersport entwickelte Capilene 4 Pro Zip-Neck ist das wärmste Funktionsshirt aus der Capilene Serie. Bei ihm kombiniert Patagonia zwei verschiedene Stoffe für unterschiedliche Wärmezonen: Rumpf und Seiten sind aus Capilene 4 (129 g/m² Polartec Power Dry High Efficiency). Brust- und Schultereinsätze sind aus stärkerem R1 Fleece (231 g/m² Polartec Power Dry). Dieses Body-Mapping-System hat Patagonia auch noch mal farblich herausgestellt.
Die Außenseite des Pro Zip-Neck ist schön glatt und gleitet gut unter die nächste Schicht. Das dabei und in der Bewegung die Ärmel nicht hochrutschen, dafür sorgen praktische Daumenschlaufen. Die nebenbei auch ein Teil der Hände wärmen bzw. schützen.
Das Shirt hat einen schlanken Schnitt und liegt eng am Körper an. Der Saum ist länger geschnitten, kann daher gut in den Hosenbund gesteckt werden und rutscht beim bücken nicht so schnell aus der Hose.
Der Kragen ist schön hoch geschnitten und liegt bei mir eng an. So wird der Hals optimal vor Kälte geschützt und Wärme kann nicht von innen entweichen. Der ca. 35 cm lange Front-Reißverschluß ist mit einer Abdeckleiste hinterlegt und vereinfacht das Anziehen. Außerdem bietet er die Möglichkeit, die Temperatur zu regulieren und sorgt bei Anstrengung für ordentlich Frischluftzufuhr.
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Beide Materialien sind schön weich, elastisch und tragen sich angenehm auf der Haut, ohne das ich ein kratzen gespürt habe. Die flauschige Fleece-Innenseite hat wirklich einen extrem hohen Wohlfühlfaktor und wärmt schön. Bei Anstrengung nahm das Material den Schweiß schnell von meiner Haut auf und leitete ihn weiter. So hatte ich nie ein feuchtes Körpergefühl. An den Stellen, wo auch ich nicht so stark schwitze, hält das Polartec R1 Fleece dagegen warm und schützte bei Pausen vor dem auskühlen.
Praxistest Capilene 4 Pro Boot Bottoms
Mit der Capilene 4 Pro Boot Bottoms gibt es die zu dem Pro Zip-Neck Shirt passende Funktionshose. Bei der 3/4 langen Hose kommen ebenfalls zwei unterschiedliche Polartec Materialien zum Einsatz: Taille und Oberschenkel sind aus Capilene 4 (129 g/m² Polartec Power Dry High Efficiency). Knie, Hüften und Gesäß sind aus dem stärkeren R1 Fleece (231 g/m² Polartec Power Dry). Daneben sorgt ein Anteil von 7% Elasthan für zusätzliche Elastizität.
Auch die Pro Boot Bottoms trägt sich sehr angenehm und bietet dank der Stretchqualität des Materials und der guten Passform eine hohe Bewegungsfreiheit. Beim anziehen einer Hose gleitet sie dank glatter Außenseite gut hinein, ohne das sich die Beine hoch schieben. Der breite, innen gebürstete Elastikbund liegt weich auf der Haut und verhinderte, dass die Hose in der Bewegung runter rutscht.
Die 3/4 Beinlänge reicht bei mir bis halb über die Waden. Dieser mittellange Schnitt ist ideal, wenn du die Hose zusammen mit höheren Ski- oder Snowboard-Stiefeln trägst und dann lange Skisocken an hast. Jedoch rutschte das Beinende bei mir gerne mal hoch bis unter die Knie, was ich ab und zu als störend empfunden habe. Extrem praktisch fand ich jedoch den Hosenschlitz, der eine bestimmte Sache doch sehr vereinfacht.
Das dickere R1 Fleece hielt mein Gesäß und die Knie unterwegs wohlig warm. Gerade bei Pausen habe ich das dickere Material an den Stellen als sehr angenehm empfunden. Wurde es mal schweißtreibend, wurde die Feuchtigkeit an den Oberschenkeln schnell aufgenommen und zügig vom Körper abtransportiert. So unterstützt die Capilene 4 Pro Boot Bottoms ein angenehm trocken-warmes Körpergefühl, selbst wenn es unterwegs mal sehr schweißtreibend zugeht
Die antibakteriellen Polygiene-Ausrüstung beugt sowohl beim Pro Zip-Neck als auch bei der Pro Boot Bottoms einer schneller Geruchsbildung vor. Allerdings riecht sie nach ein paar Tagen tragen dann doch. Aber immerhin kann man die Funktionswäsche notfalls auch mal zwei- oder dreimal tragen, ohne das sie unangenehm riecht.
Mein Fazit
Sowohl das Pro Zip-Neck als auch die Pro Boot Bottoms haben mich mit ihrem innovativen Material-Mix aus Polartec Power Dry High Efficiency und Polartec Power Dry in der Praxis überzeugt. An den Stellen wo man stärker schwitzt, leitet das Power Dry High Efficiency Nässe schnell von der Haut ab. An den kälteempfindlichen Körperzonen wärmt das Power Dry Material und schützt vor dem auskühlen.
Dieses Bodymapping-Prinzip funktioniert bei der Funktionswäsche-Kombi von Patagonia einwandfrei und macht sie für mich perfekt für schweißtreibende Aktivitäten bei kalten Temperaturen.
Noch ein Hinweis zur Größe: Die Capilene 4 Pro Unterwäsche fällt eine Nummer kleiner aus, so dass mir mit der Größe M eine Konfektionsgröße kleiner als gewöhnlich passt.
Das Capilene 4 Pro Zip-Neck ist für 120 Euro (UVP) und die Pro Boot Bottoms für 80 Euro (UVP) im Patagonia Online-Shop oder im Fachhandel erhältlich.
Anmerkung: Die Funktionswäsche wurde mir freundlicherweise von Polartec kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.