Endlich ist Frühling! Die Natur ist erneut zum Leben erwacht, es bleibt jeden Tag ein wenig länger hell und die Sonne hat wieder mehr Kraft. Das schöne Wetter und die wärmeren Temperaturen locken dich raus in die Natur und es wird Zeit für deine erste Frühlingstour. Aber gerade jetzt, solltest du den Frühling nicht unterschätzen.
Das schöne Wetter trügt
Als du früh am Morgen deiner geplanten Wanderung aus dem Fenster schaust, stechen bereits die ersten Sonnenstrahlen durch den Morgennebel. Die Dächer und die Wiese sind noch weiß vom Raureif. Aber der Wetterbericht hat schönes Wetter und Temperaturen bis zu 20 Grad vorhergesagt. Dem entsprechend suchst du deine Bekleidung aus und stellst dich auf einen sonnigen, warmen Frühlingstag ein.
Als du aus der Tür trittst, hat sich der Morgendunst aufgelöst. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne scheint. Und dann der Schock. Es ist richtig kalt. Viel kälter, als dir das schöne Wetter durch das Fenster suggeriert hatte. Denn die Nacht war frostig und das spürst du noch. Aber durch die Sonnenstrahlen wird es allmählich wärmer und du bist optimistisch, dass es noch schön warm wird und du richtig angezogen bist.
Ohne Sonne wird es schnell kalt
Dann geht es endlich los. Der Wegverlauf führt dich durch offenes Gelände, die Sonnenstrahlen wärmen dich und alles ist perfekt. Gut gelaunt wanderst du immer weiter. Deine leichte Jacke hast du ausgezogen und gehst nur im kurzärmligen Shirt Kilometer für Kilometer weiter. Irgendwann führt dich der Weg in den Wald und sofort wird es spürbar kälter. Denn durch die Bäume dringt kaum Sonne. Aber noch ist alles gut.
Als der Weg dich jedoch auch noch hinab in ein schattiges Tal führt, durch das idyllisch ein Bach fliest, wird es dir das erste Mal empfindlich kalt. Jetzt bereust du, dich nicht dicker angezogen zu haben. Denn deine dünne Jacke wärmt dich nicht ausreichend. Und zusätzliche Bekleidung hast du auch nicht im Rucksack. An eine Pause ist nicht zu denken und du weißt: Eine Zwangspause wäre jetzt fatal.
Kürzere Tage berücksichtigen
Durch irgendwann führt dich der Weg auch wieder raus aus dem Tal und dein Körper saugt die wärmenden Sonnenstrahlen gierig auf. Dir wird wieder warm und alles ist vergessen. Und so machst du dir keine Gedanken und läufst immer weiter.
Mittlerweile ist schon später Nachmittag und die Sonne hängt schon ziemlich tief. Die Sonnenstrahlen treffen nun fast parallel auf die Erde und sorgen für lange Schatten. Und auch die Temperatur fällt immer weiter. Doch du hast noch ein paar Kilometer vor dir, weil du unterschätzt hast, dass es vor der Umstellung auf die Sommerzeit, immer noch früh dunkel wird. Als die Abenddämmerung einsetzt, kann dich auf den letzten Kilometer auch die Bewegung nicht mehr wärmen. Dir ist nur noch kalt. Als du schließlich wieder am Ausgangspunkt ankommst, bist du völlig durchgefroren.
Böse Überraschung zu Hause
Als du wieder zu Hause bist, spürst du ein brennen auf deinen Armen und im Gesicht. Du hast dir einen Sonnenbrand geholt! Denn deine Haut ist nach dem Winter noch blass sowie schwächer pigmentiert und muss sich erst langsam wieder an die Sonne gewöhnen. Daher hättest du dich vorher besser mit Sonnenschutzmittel eincremen sollen.
Am nächsten Tag merkst du, dass du auch noch eine Erkältung bekommst. Denn durch den starken Temperaturwechsel ist dein Immunsystem durcheinander gekommen und der Erkältungsvirus hatte leichtes Spiel.
Und die Moral von der Geschicht?
Du solltest gerade jetzt im Frühling bei deinen Wanderungen den Frühling nicht unterschätzen und dich nicht zu dünn anziehen. Am besten kleidest du dich nach dem Zwiebelprinzip ein, damit du Temperaturschwankungen gut ausgleichen kannst. Außerdem gehört immer auch eine Isolationsjacke und eine Mütze in deinen Wanderrucksack. Denn der Schein trügt. Auch im Frühling kann es bei schönem Wetter im Schatten oder in Talsenken empfindlich kalt sein.
In den Bergen musst du zudem noch mit Schnee oder Schneefeldern rechnen und deine Ausrüstung danach anpassen. Und auch die Sonnenbrandgefahr solltest du im Frühling nicht unterschätzen.
Jetzt aber nichts wie raus. Genieße den Frühling, aber unterschätze ihn nicht.
Hallo Jens,
guter Artikel! Eigentlich sind das Selbstverständlichkeiten, die du hier beschreibst. Aber wenn man rausschaut und einem die Sonne ins Gesicht strahlt, wird man schnell und gerne mal übermütig.
Daher gut, dass du es mal ansprichst :-)
Gruß aus der sonnigen Rhön
Daniel