Jeder Outdoorer ist sicherlich schon einmal vom Regen überrascht worden. Gut, wenn man in solchen Fällen eine Regenjacke dabei hat, die einen zuverlässig vor Nässe schützt. Da meine Regenjacke schon etwas älter ist und sich gerade in den letzten Jahren einiges bezüglich Material getan hat, war ich auf der Suche nach einem Ersatz. Weil ich eine Regenjacke eigentlich nur für den Notfall brauche und sie die meiste Zeit im Rucksack bleibt, sollte sie vor allem leicht und klein verpackbar sein.
Meine Wahl ist letztendlich auf das Minimus Jacket von Montane gefallen. Leider hatte ich in den letzten Wochen mehr als mir lieb war die Gelegenheit, die neue Jacke zu tragen und kann daher meinen Testbericht der Montane Regenjacke noch im Sommer veröffentlichen.
Ist das Gewicht und Packmaß neben der Wasserdichtigkeit das entscheidende Kriterium für eine Regenjacke, führt kein Weg an (ultra)leichten Jacken vorbei. Denn diese wiegen wenig, lassen sich klein verpacken und bieten trotzdem einen hundertprozentigen Nässeschutz. Allerdings taugen sie aufgrund des dünnen Materials nicht für längere Rucksacktouren bei schlechten Wetter.
Da sie aber die meiste Zeit sowieso im Rucksack bleiben, eignen sie sich hervorragend als Notreserve für Tagestouren. Gerade in den letzten Jahren gab es gewaltige Fortschritte: Die Materialien sind immer leichter, dünner und atmungsaktiver geworden und bleiben trotzdem undurchlässig für Wasser in Tropfenform.
Montane Minimus Jacket
Mit 227 g in der Größe M ist das Montane Minimus Jacket eine der leichtesten voll wasserdichten Jacken auf dem Markt. Die Jacke aus Pertex Shield hat eine hervorragende Atmungsaktivität von 25.000 MVTR und eine Wassersäule von 20.000 mm.
Montane stellt leichte, atmungsaktive Bekleidung für Kletterer, Bergsteiger, Läufer und Biker her und wurde vor über 18 Jahren in Nordost England ins Leben gerufen. Gegründet von einem jungen Ingenieur, der Spaß daran hatte, zwischen seinen Abenteuern in der Natur, Produkte für Freunde und Gleichgesinnte selbst zu nähen.
Innovation stand dabei im Fokus. Das erste Windshirt mit genial kleinem Packmaß und sehr geringem Gewicht erblickte das Licht der Welt. Es folgte ein einzigartiges Schichtensystem für extreme Wetterbedingungen. Es ging und wird immer darum gehen, Produkte zu entwickeln, die es Outdoorbegeisterten ermöglichen, bei Ausdauersport und Abenteuer in den Bergen an ihre Grenzen zu gehen. Das ganze Montane Team, vom Designer über den Vertrieb, bis hin zu den gesponserten Athleten und aktiven Nutzern hilft dabei, weiter innovativ zu bleiben.
Details
- Stoff: Pertex Shield
- Atmungsaktivität: 25.000 MVTR
- Wassersäule: 20.000 mm
- Helmkompatible
- verstellbare Kapuze mit Kabelverstärkung im Schirm
- Versiegelte Nähte
- Wasserabweisender YKK-Front-RV, mit Regenrinne hinterlegt und Kinnschutz
- Einhand-verstellbarer Kordelzug im Saum
- Große RV-Brusttasche mit Mesh zur zusätzlichen Belüftung
- Verstellbare Klettverschlüsse an den Ärmeln
- Leichter Packsack im Lieferumfang enthalten
- Reflektoren an Armen, Schultern und Kapuze
- Farben: Schwarz, blau, grün/rot (RV)
- Gewicht: 227 g in der Größe L (nachgewogen)
- Empfohlener Verkaufspreis: EUR 150,00
Praxistest
Leider war der Sommer 2011 bisher ideal zum testen von Regenbekleidung. So oft wie in diesem Sommer, musste ich unterwegs noch nie die Regenjacke anziehen. Das einzig Positive ist, dass ich mir vor kurzem das Montane Minimus Jacket gekauft habe und diese auch aufgrund des schlechten Wetters schon tragen und ausprobieren konnte.
Material
Das Minimus Jacket ist aus Pertex Shield. Das Material ist hauchdünn, fühlt sich auf der Haut seidig an und hat ein angenehm mattes Aussehen. Die Zeiten, in denen man das Gefühl hat, einen Plastiksack an zu haben, sind glücklicherweise definitiv vorbei. Pertex Shield bietet außerdem eine außergewöhnliche Atmungsaktivität (25.000 MVTR) und eine sehr hohe Wassersäule (20.000 mm). Die Werte sprechen wirklich für sich.
Das dünne Pertex Shield ist jedoch nicht so robust, wie ein 3-Lagen-Material und eignet sich daher nicht für ausgedehnte Rucksacktouren. Die Nähte sind versiegelt und wie bei allen Montane Produkte ist der Oberstoff zusätzlich DWR (Durable Water Resistance) behandelt. Auch bei starken Regen kam kein Tropfen durch und ich bin absolut trocken geblieben. Selbst auf dem Rad. Die Jacke wiegt 240 g in der Größe L und im Packsack bringt sie 249 g auf die Waage.
Verarbeitung
Das Pertex Shield ist sehr gut verarbeitet: Reißverschlüsse, Kapuzen- und Saumzüge sind gut eingefasst und die Nahtbänder (Tapes) sind innen sauber verklebt. Die Tapes haben eine Breite von 20 mm, was nicht gerade rekordverdächtig ist. Schmalere Tapes würden sich noch mal positiv auf das Gewicht und die Atmungsaktivität auswirken.
Kapuze und Kragen
Die Kapuze ist vorne und hinten volumenregulierbar. Das Anpassen an den Kopf geht sehr gut und die Kapuze dreht auch bei Kopfbewegungen mit. Außerdem kann sie auch mit Helm getragen werden, meinen Fahrradhelm konnte ich problemlos unter der Kapuze anbehalten. Durch die Kabelverstärkung im Schirm, kann man diesen sehr gut anpassen und zusammen mit den hohen Kragen wird das Gesicht gut vor Regen geschützt. Der Schirm könnte für meinen Geschmack allerdings ein wenig ausgeprägter sein.
Taschen, Reiß- und Klettverschlüsse
Die Jacke hat aufgrund ihrer Konzeption als ultraleichte Regenjacke nur eine abgedeckte Reißverschluss-Brusttasche mit Mesh, die zur zusätzlichen Belüftung genutzt werden kann. Diese bietet aber genügend Stauraum für Handy oder Kamera. Der Einweg-Frontreißverschluss ist wasserabweisend, mit einer Regenrinne hinterlegt und hat einen Kinnschutz. Die Zipper sind vom Marktführer YKK und gut bedienbar, laufen aufgrund der wasserabweisenden Ausrüstung jedoch nicht so leicht. Die verstellbare Klettverschlüsse an den Ärmeln sind aus Gummi und dadurch sehr stabil.
Bedienung
Die Ärmelbündchen lassen sich mit Klettverschlüssen in der Weite verstellen. Der Saum kann durch den Schnürzug mit Einhandbedienung sehr einfach bedient werden. Die Kapuze lässt sich einrollen und sehr einfach durch Schnürzüge an den Kopf anpassen.
Trage- und Klimakomfort
Das Minimus Jacket hat durch den guten Schnitt, die vorgeformte Ellenbogenpartie und das Material einen guten Tragekomfort. Die Dampfdurchlässigkeit ist auch bei Anstrengung gut. Irgendwann hilft auch die beste Atmungsaktivität nichts, weil man mehr schwitzt, wie Dampf durch das Material entweichen kann. Aber auch bei großer Anstrengung habe ich mich lange in der Jacke wohl gefühlt und sie war von Innen weniger klamm, als ich es von meiner alten Regenjacke gewohnt war.
Sonstiges
Die Jacke hat reflektierende Elemente auf Vorder- und Rückseite, damit man auch bei schlechten Wetter oder im dunkeln gut gesehen wird. Im Lieferumfang ist außerdem ein leichter Packsack enthalten, in den man die Jacke perfekt verstauen kann.
Mein Fazit
Das Minimus Jacket von Montane ist für mich die ideale Regenjacke zum immer dabei haben. Sie bietet höchsten Wetterschutz und Atmungsaktivität bei super Gewicht und Packmass. Gerade bei sportlichen Aktivitäten bietet sie eine geniale Performance. Zwar gibt es leichtere Regenjacken, wie z.B. Schlupfjacken, da mir aber ein durchgängiger Frontreißverschluss wichtig ist, ist für mich das Minimus Jacket die perfekte Regenjacke. Daneben bietet das Minimus Jacket auch ein super Preis-Leistungsverhältnis.
Das Montane Minimus Jacket ist bei ausgesuchten Fachhändlern erhältlich. Ein Händlerverzeichnis findet ihr unter www.montane.co.uk.
Anmerkung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von Montane für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.
Bei diesen Online-Shops, kannst Du die Montane Minimus Jacket zum Beispiel kaufen:
Über Montane
Montane wurde vor über 18 Jahren ins Leben gerufen. Gegründet von einem jungen Ingenieur, der Spaß daran hatte, zwischen seinen Abenteuern in der Natur, Produkte für Freunde und Gleichgesinnte selbst zu nähen. Ein klassischer Start.
Innovation stand dabei im Fokus. Das erste Windshirt mit genial kleinem Packmaß und sehr geringem Gewicht erblickte das Licht der Welt. Es folgte ein einzigartiges Schichtensystem für extreme Wetterbedingungen. Es ging und wird immer darum gehen, Produkte zu entwickeln, die es Outdoorbegeisterten ermöglichen, bei Ausdauersport und Abenteuer in den Bergen an ihre Grenzen zu gehen.
Das ganze Montane® Team, vom Designer über den Vertrieb, bis hin zu den gesponserten Athleten und aktiven Nutzern hilft dabei, weiter innovativ zu bleiben. So können wir uns alle optimal in den Bergen bewegen … Weiter. Schnell
Hallo Jens,
auch für diesen Bericht erstmal vielen Dank.
Du schreibst, … fühlt sich auf der Haut seidig an … also innen! Und heißt seidig auch glatt?
Hatte erst kürzlich eine Haglöfs Thunder ausprobiert, die hat mE innen gummig gewirkt, hat man sogar auch beim Überziehen über textile Unterschichten gemerkt.
Ausserdem war sie mir zu kurz und hat auch recht stark geraschelt – wobei ich zugeben muss, hier recht empfindlich zu sein.
Hast du die Minimus zufällig auch mit einer haglöfs LIM (2011er!) verglichen? Mit der liebäugele ich nämlich noch.
Die LIM ist ja eine 2,5-Lagen GoreTex Paclite mit RET 25000 zu vergleichen ist :-(
Allgemeinhin sagt man ja, GoreTex sei halt immer noch der Platzhirsch, dei Atmungsaktivität sei besser als bei den Eigenfabrikaten. Es würde mich auch mal deine Erfahrung/Meinung dazu interessieren.
Danke und Gruß
Klaus
Gerne. Das Material des Minimus Jackets ist von Innen glatt. Das Material füllt sich überhaupt nicht nach Gummi an und ist m.E. vom Hautgefühl am ehesten vergleichbar mit Gore-Tex Active Shell. Seidig trifft es schon sehr gut, fühlt sich angenehm auf der Haut an. Das Pertex Shield kannst du nicht mit Paclite vergleichen, weil es viel dünner ist und auch nicht so robust.
Mit dem Vergleich meinte ich nicht Paclite vs Pertex, sondern RET vs MVTR.
Oder anders gefragt: Was ist atmungsaktiver, RET von 4,5 oder MVTR von 25000?
Aber lass gut sein, ist beides eh mehr als ausreichend für mich, Frage war nur von theoretischer Natur!
Habe als ‚Notjacke‘ zZ noch eine MH-Epic-Jacket. MVTR 10.000 und ist auch ok, wenn auch nicht begeisternd – aber das ist eine Hardshell dbzgl. letzten Endes ja nie.
Mal sehen, was es demnächst so über die Active-Shells an Erfahrungen gibt.
Habe gerade etwas bei den Bergfreunden zum Thema Atmungsaktivität gefunden:
http://www.bergfreunde.de/basislager/nicht-ganz-dicht-softshell-membranen
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Hallo Jens,
nutzt du die Minimus eigentlich noch? Ist/War sie auf Dauer dicht und robust und hat auch den einen oder anderen Rucksatzeinsatz gut überstanden?
Habe gestern das neue Minimus Mountain Jaket bekommen, sie aber noch nicht testen können, weil ich unsicher bin, sie zu behalten, da sie mir in ‚M‘ gerade genug Reserven zum was dickeres Drunterziehen hat und auch die Länge gerade so langt (Meine Haglöfs-Boiga-Hood, Barrier-Hood oder Wigo-Jacket zB schauen ca 3-5cm unten raus). Die Ärmel sind dafür schön lang, ziehen überhaupt nicht hoch und auch die Kapuze samt Schild wie auch sonst der gesamt Schnitt sind sehr gut.
Habe sie in Electric-blue, sieht an sich schon klasse aus und fühlt sich auch sehr gut an. Würde ich die Berichte darüber nicht kennen, hätte ich wahrscheinlich nicht viel Vertrauen in den Hauch von nichts ;-)
Da das Design letztlich aber auch alltagstauglich scheint, ist sie sicherlich auch als superleichte Sommer-(Schlecht)wetterjacke für Stadt und sogar Büro ok. Hier wäre ‚L‘ dann wahrscheinlich zu groß/labberig.
Dieser Zweck zusammen mit dem ursprünglichen der kleinen leichten Notjacke tröstet dann auch etwas über den zwar fairen aber trotzdem nicht geringen Preis von immerhin 189€.
Aber zurück zu meiner Eingangsfrage. Wenn du demnächst hierzu bzw. auch den Wert/Nutzen der jacke an sich aus deiner Erfahrung etwas berichten kannst, würde mich das freuen.
Vielen Dank und Grüße aus der Rhön, Klaus
Ich nutze die Minimus immer noch. Jedoch nur als Notregenjacke, daher bleibt sie die meiste Zeit im Rucksack. Bisher ist sie immer noch dicht und robust genug für einen Tagesrucksack. Mit der Jacke kannst du eigentlich nichts verkehrt machen, wenn du das Einsatzgebiet beachtest.
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